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Kim-Trump-Gipfel: Die Köpfe hinter Donald Trump und Kim Jong Un

Kim-Trump-Gipfel

Die Köpfe hinter Donald Trump und Kim Jong Un

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    US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un treffen sich am 12. Juni.
    US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un treffen sich am 12. Juni. Foto: Evan Vucci/Wong Maye-E/AP, dpa (Archiv)

    Wenn Donald Trump und Kim Jong Un am Dienstag erstmals aufeinandertreffen und mutmaßlich große Bilder liefern werden, ist die Kärrnerarbeit schon getan. Beide haben ihre Leute im Hintergrund, die tiefer in die Materie eindringen als die Chefs und versuchen, die schwierigen Details zu klären. Eine Auswahl: 

    Mike Pompeo: Der US-Außenminister ist eine der Triebfedern des Gipfels. Zwei Mal reiste er in den vergangenen Wochen nach Nordkorea, um sich mit Kim Jong Un zu treffen – zunächst noch in seiner früheren Position als Direktor des Geheimdienstes CIA, dann als Chefdiplomat. Pompeo gilt außenpolitisch als hartgesottener Falke und vertritt eine harte Haltung gegen

    US-Außenminister Mike Pompeo auf einer Pressekonferenz.
    US-Außenminister Mike Pompeo auf einer Pressekonferenz. Foto: Alex Brandon/AP, dpa (Archiv)

    John Bolton: Wenn Pompeo ein Falke ist, ist Bolton ein Super-Hardliner. Nach Ansicht von Experten ist er maßgeblich dafür verantwortlich, dass nach der Machtübernahme von George W. Bush im Weißen Haus die zuvor von der Clinton-Administration gelegten Drähte erkalteten. Auch in jüngster Zeit hat Bolton immer wieder Sand ins Getriebe gestreut – nicht zuletzt mit seinem Vergleich einer Nordkorea-Lösung mit dem Ende des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi. Nordkorea ist auf Bolton auch deswegen nicht gut zu sprechen, weil dieser sich wiederholt für einen militärischen Präventivschlag der USA gegen Nordkorea ausgesprochen hatte. 

    John Bolton löste vor einem Monat General H.R. McMaster als Nationaler Sicherheitsberater ab.
    John Bolton löste vor einem Monat General H.R. McMaster als Nationaler Sicherheitsberater ab. Foto: Alex Brandon/AP, dpa (Archiv)

    Sung Kim: Der gegenwärtige US-Botschafter in Jakarta ist der wohl profilierteste Nordkorea-Kenner in der US-Politik. Er ist in Seoul geboren und war Botschafter in Südkorea, ehe George W. Bush ihn 2008 zum Sondergesandten für Nordkorea machte. In Ermangelung geeigneter Diplomaten und angesichts eines lange unbesetzten Botschafter-Postens in

    Kim Yong Chol gilt als einer der wichtigsten Berater von Kim Jong Un.
    Kim Yong Chol gilt als einer der wichtigsten Berater von Kim Jong Un. Foto: Li Muzi/Xinhua, dpa (Archiv)

    Kim Yong Chol: Der frühere Geheimdienstchef gilt als einer der wichtigsten Berater von Machthaber Kim Jong Un. In der Diplomatie des Landes in der ersten Hälfte dieses Jahres spielte der 72 oder 73 Jahre alte Vizevorsitzende des Zentralkomitees der Arbeiterpartei eine Schlüsselrolle. Er begleitete den Machthaber unter anderem bei seinen beiden Gipfeltreffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In im April und Mai. Anfang Juni überreichte er Trump bei einem Besuch im Weißen Haus in Washington einen persönlichen Brief Kim Jong Uns.

    Seine Rolle als Diplomat steht im Kontrast zu seinem Bild als Hardliner. Als er noch den Geheimdienst geleitet hatte, wurde ihm vonseiten Südkoreas vorgeworfen, die Versenkung des südkoreanischen Kriegsschiffes "Cheonan" 2010 und den Artillerieangriff auf die grenznahe südkoreanische Insel Yeonpyeong im selben Jahr geplant zu haben. Nordkorea wies im Fall des Schiffsuntergangs den Vowurf zurück, das Schiff torpediert zu haben. 

    Choe Son Hui (Mitte), Vizeaußenministerin von Nordkorea, kommt zu Vorbereitungsgesprächen ins Ritz-Carlton Millenia Hotel.
    Choe Son Hui (Mitte), Vizeaußenministerin von Nordkorea, kommt zu Vorbereitungsgesprächen ins Ritz-Carlton Millenia Hotel. Foto: YNA/dpa

    Choe Son Hui: Die 1964 geborene Choe ist eine der wenigen Frauen, die in der Machtelite in Pjöngjang einen hohen Posten innehat. Die Vizeaußenministerin leitete die nordkoreanische Delegation bei den Gipfel-Vorgesprächen an der innerkoreanischen Grenze und zuletzt auch in Singapur. Für Aufsehen sorgte sie, als sie im Mai US-Vizepräsident Mike Pence in einer Erklärung als einen "politischen Dummkopf" bezeichnete. Sie soll außer in Nordkorea auch in China, Österreich und Malta studiert haben. Sie arbeitete unter anderem als Englisch-Dolmetscherin im nordkoreanischen Außenministerium. (dpa)

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