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Kim Jong-nam: Ist Nordkorea für Mord an Kim Jong Uns Halbbruder verantwortlich?

Kim Jong-nam

Ist Nordkorea für Mord an Kim Jong Uns Halbbruder verantwortlich?

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    Familienbande: Auf einem Fernseher sind Kim Jong Un (rechts) und sein Halbbruder Kim Jong Nam zu sehen.
    Familienbande: Auf einem Fernseher sind Kim Jong Un (rechts) und sein Halbbruder Kim Jong Nam zu sehen. Foto: Ahn Young-Joon (dpa)

    Südkorea sieht es als erwiesen an, dass Pjöngjang hinter dem mutmaßlichen Giftanschlag auf den Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un steckt. Dies hätten die malaysischen Ermittlungen ergeben, sagte ein Sprecher des südkoreanischen Wiedervereinigungsministeriums am Sonntag in Seoul. Da fünf Verdächtige aus Nordkorea kämen, sei dies evident. Die malaysische Polizei selbst äußerte sich nicht zu politischen Verantwortlichkeiten für den Mord vor einer Woche.

    Die malaysische Polizei teilte am Sonntag mit, sie fahnde nach einer Festnahme noch nach vier weiteren Verdächtigen aus Nordkorea. Die Männer im Alter von 33 bis 57 Jahren seien bereits außer Landes geflohen. Zudem würden drei weitere Nordkoreaner gesucht, von denen sich die Ermittler weitere Erkenntnisse in dem Fall erhoffen.

    Der malaysische Vize-Polizeichef Noor Rashid Ibrahim äußerte sich auch auf Nachfrage nicht zu einem möglichen politischen Motiv. Die Ermittlungen dauerten an, sagte er lediglich. Auch das Ergebnis der Obduktion steht noch aus.

    Halbbruder von Kim Jong Un ermordet

    Der 45-jährige Halbbruder von Nordkoreas Staatschef war am Montag vor einer Woche am Flughafen von Kuala Lumpur ermordet worden. Südkoreanischen Medien zufolge sprühten ihm die Täter Gift ins Gesicht, bevor er an Bord einer Maschine nach Macau gehen wollte. Vier Verdächtige wurden bereits festgenommen: ein 46-jähriger Nordkoreaner, eine 25-jährige Frau mit indonesischem Pass und ihr malaysischer Freund sowie eine 28-jährige Verdächtige mit vietnamesischem Pass.

    Der 45-jährige Kim Jong Nam war der ältere Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Beide haben denselben Vater, den früheren Machthaber Kim Jong Il, aber unterschiedliche Mütter. In der nordkoreanischen Herrscherdynastie gab es bereits mehrfach Mordfälle. Der im Ausland lebende Kim Jong Nam soll seinem 2013 hingerichteten Onkel Jang Song Thaek nahegestanden haben.

    Malaysia und Nordkorea haben ansonsten gute Beziehungen

    Die ansonsten recht guten Beziehungen zwischen Malaysia und Nordkorea werden durch den Mord auf eine harte Probe gestellt. "Die Malaysier haben die Obduktion ohne unsere Erlaubnis und ohne unsere Anwesenheit erzwungen", sagte der nordkoreanische Botschafter Kang Chol am Freitag vor Journalisten in Kuala Lumpur. "Wir werden das Ergebnis kategorisch zurückweisen." Es war das erste Mal seit dem Mord, dass sich ein Vertreter Nordkoreas zu dem Fall äußerte.

    Malaysias Polizeichef Tan Sri Khalid Abu Bakar betonte, Nordkorea müsse das Ende der Untersuchung abwarten, bevor die Leiche des Opfers in die Heimat überführt werden könne. Zudem müsse Nordkorea DNA-Proben von Kims Familie bereitstellen.

    Kim Jong Nam galt lange als möglicher Nachfolger seines Vaters. Offenbar überwarf er sich mit ihm aber nach einem Versuch, 2001 mit gefälschten Papieren nach Japan zu reisen. Seitdem lebte er im Ausland, die meiste Zeit davon in der chinesischen Sonderverwaltungszone Macao. afp

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