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Kim Jong Un: Pressestimmen zu Nordkorea: Wie zu Stalins Zeiten

Kim Jong Un

Pressestimmen zu Nordkorea: Wie zu Stalins Zeiten

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    Nordkoreas Diktator Kim Jong Un.
    Nordkoreas Diktator Kim Jong Un. Foto: Rodong Sinmun/Archiv (dpa)

    Frankfurter Rundschau: "Nordkoreas junger Diktator Kim Jong Un hat gerade formvollendet vorgeführt, dass er von Stalin viel gelernt hat. Erst ließ er seinen Onkel, den bislang zweitmächtigsten Mann des Landes, Jang Song Taek öffentlichkeitswirksam verhaften, dann seine Schuld als Verräter eingestehen und schließlich hinrichten.

    Thüringische Landeszeitung: "Jang Song Taek galt als treuer Verfechter einer noch stärkeren Annäherung an die Volksrepublik im Norden. Peking hält sich noch zurück, aber dass sich jetzt Missfallen über den jungen Diktator Nordkoreas breit macht, dürfte sicher sein. Insofern ist völlig unklar, welchen Kurs Kim Jong Un jetzt fährt. Denn die einzig verbliebene Schutzmacht vor den Kopf zu stoßen, kann nur aus irgendeiner Not geboren sein. Nordkorea braucht China schließlich zum Überleben,

    Neue Osnabrücker Zeitung: "Auch offiziell hat nun das Staatsfernsehen die seit Tagen bekannte  Hinrichtung von Jang Song Thaek verkündet. Der 67-Jährige war zuvor  in Militär, Regierung und kommunistischer Partei bestens vernetzt  und besaß gute Kontakte zu China. Wahrscheinlich ließ Diktator Kim  Jong Un seinen Onkel beseitigen, weil ihm dieser mit seinem großen  Einfluss als hochgefährlicher Konkurrent erschien. Wie die  Entmachtung Jangs ablief und wie das Regime die Ermordung  begründete ('parteifeindlich', 'konterrevolutionär'), das erinnert  bis in Details an sowjetische Schauprozesse zu Zeiten Stalins.  Nicht viel besser scheint es auch heute noch in Nordkorea um die  Menschenrechte bestellt zu sein. Und vermutlich ist Jang nicht das  einzige Opfer des brutalen Machtkampfs."

    Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Die vor Kameras inszenierte Festnahme Jang Song-taeks, die folgenden öffentlichen Beschimpfungen und die schnelle Hinrichtung wirken für die arglose westliche Öffentlichkeit wie aus der Zeit gefallen. Diese Methoden stehen aber in der unmittelbaren Tradition der Gründungsväter dessen, was einmal Weltkommunismus hieß. Geschichte wiederholt sich vielleicht nicht. Aber sie setzt sich fort – immer noch."

    Le Figaro (Frankreich): "Die Hinrichtung von Jang Song Thaek, dem Onkel des nordkoreanischen Führers und der Nummer zwei des Regimes, hüllt das Land in einen Nebel der Ungewissheit. Die brutale Säuberungsaktion enthüllt eine grausame Clan-Fehde und familiäre Rivalitäten. In Pjöngjang spielt sich ein echtes 'stalinistisches Dallas' ab - untermalt von atomarer Bedrohung. (...) Der oberste Führer hat das Gesetz des Blutes eingeführt. Indem Kim Jong Un nach und nach um sich herum aufräumt, knüpft er die Bande des Clans täglich enger." dpa/afp/AZ

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