Nach dem Anschlag in Ottawa gibt es einen Helden: Kevin Vickers, der "Sergeant at Arms" und Sicherheitschef des kanadischen Parlaments, soll den mutmaßlichen Attentäter erschossen haben.
Damit habe er wohl Schlimmeres verhindert, berichtete der Nachrichtensender CNN. Abgeordnete und Bedienstete verdankten ihre Sicherheit, ja sogar ihr Leben, "Sergeant at Arms" Vickers, twitterte der Abgeordnete Craig Scott. Er habe den Attentäter vor den Fraktionsräumen erschossen.
Der 58-jährige Vickers ist als Waffen- und Zeremonienmeister auch für Haustechnik und vor allem für die Sicherheit verantwortlich. Der erfahrene Sicherheitsbeamte ist seit 2006 im Amt und war laut CNN zuvor Mitglied der berittenen Polizei. "Kevin ist ein Held", sagte Matt Miller vom "Vancouver Observer" dem Sender. Miller war zum Zeitpunkt des Attentats im Parlamentsgebäude. Vickers' Bruder John sagte CNN, es sei seines Wissens das erste Mal gewesen, dass Kevin Vickers seine Waffe im Dienst benutzt habe.
Bei dem Attentat war am Mittwoch ein Soldat an einem Kriegsdenkmal erschossen worden. Laut Medienberichten soll es sich bei dem Täter um den 32-jährigen Michael Zehaf-Bibeau handeln. Er sei in Kanada geboren und aufgewachsen, habe aber auch einige Zeit in Libyen verbracht. Ein Freund habe ihn als "geisteskrank" beschrieben.
Über die genauen Hintergründe der Tat gab es auch am Donnerstag zunächst keine offiziellen Angaben. Auch zur Frage, ob es sich um einen Einzeltäter handelte oder es Hintermänner gibt, nahm die Polizei nicht Stellung.
Nach dem möglicherweise islamistisch motivierten Anschlag bekräftigte Premierminister Stephen Harper die Entschlossenheit seines Landes im Kampf gegen den Terrorismus. "Kanada lässt sich nicht einschüchtern", sagte er in einer Fernsehansprache. Kanada hat sich dem Bündnis zum Kampf gegen die Terrororganisation IS im Irak angeschlossen. AZ, dpa, afp