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Kernkraft: Leukämiefälle bleiben ein Rätsel

Kernkraft

Leukämiefälle bleiben ein Rätsel

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    Das Kernkraftwerk Gundremmingen. Archivbild
    Das Kernkraftwerk Gundremmingen. Archivbild

    Berlin (afp) - Trotz der Häufung von Kinderkrebsfällen in der Nähe von Atomkraftwerken (AKW) sind aus Sicht des Bundesumweltministeriums keine zusätzlichen Maßnahmen im Strahlenschutz erforderlich.

    Nach einem Bericht der Strahlenschutzkommission (SSK) sei die Strahlenbelastung im Umfeld der AKW "viel zu gering", um das festgestellte erhöhte Leukämierisiko auszulösen, erklärte ein Ministeriumssprecher.

    Die zentrale Aussage der Kinderkrebsstudie KiKK, dass unter Fünfjährige im näheren Umkreis von AKW häufiger an Krebs erkranken, habe die SSK zwar bestätigt - eine "wissenschaftlich nachvollziehbare Ursache" dafür gebe es demnach aber nicht.

    Die Strahlenbelastung müsste um das Tausendfache höher sein, um den Anstieg des Krebsrisikos erklären zu können, erklärte das Ministerium - insofern bestehe kein Anlass für Sofortmaßnahmen in der Umgebung der AKW. "Insbesondere wird Eltern von Kleinkindern nicht empfohlen, aus dem Fünf-Kilometer-Bereich wegzuziehen." Für eine Verschärfung der bestehenden Strahlen-Grenzwerte fehle ebenfalls die Grundlage. Es sei bedauerlich, dass die Ursachen der Leukämiefälle weiter im Unklaren blieben.

    Die KiKK-Studie im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz hatte ermittelt, dass im Zeitraum von 1980 bis 2003 im Umkreis von fünf Kilometern um die Reaktoren 77 Kinder im Alter unter fünf Jahren an Krebs erkrankten, davon 37 an Leukämie. Statistisch wären 48 Krebs- beziehungsweise 17 Leukämiefälle zu erwarten gewesen.

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