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Kenia: Menschenrechtler: Mindestens 24 Tote nach Wahl in Kenia

Kenia

Menschenrechtler: Mindestens 24 Tote nach Wahl in Kenia

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    Die Proteste nach der umstrittenden Präsidentschaftswahl eskalieren.
    Die Proteste nach der umstrittenden Präsidentschaftswahl eskalieren. Foto: Brian Inganga (dpa)

    Bei Protesten nach der hart umkämpften Präsidentschaftswahl in Kenia sind Menschenrechtlern zufolge mindestens 24 Menschen getötet worden. 17 davon seien in der Hauptstadt Nairobi ums Leben gekommen, sagte am Samstag die Leiterin der kenianischen Menschenrechtskommission, Kagwiria Mbogori. Es sei ermittelt worden, dass die meisten Opfer von Polizisten erschossen wurden. Bei der

    Ausschreitungen nach der Wahl in Kenia

    Bester Laune: Kenias Präsident Uhuru Kenyatta bei der Stimmabgabe am 8. August.
    Bester Laune: Kenias Präsident Uhuru Kenyatta bei der Stimmabgabe am 8. August. Foto:  Ben Curtis (dpa)

    Obwohl der Wahltag selbst weitgehend friedlich verlaufen war, kam es vor allem nach Verkündung des Ergebnisses am Freitag in einigen Teilen des Landes zu Protesten von Unterstützern der Opposition. Das Rote Kreuz behandelte nach eigenen Angaben 93 Verletzte in Nairobi und im Westen Kenias. Im westlichen Bezirk Kisumu sei ein Mensch gestorben, sagte der örtliche Sicherheitschef Wilson Njenga. Demonstranten hätten Geschäfte geplündert und niedergebrannt und Straßen blockiert. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt. In Mathare, einem Slum von Nairobi, seien rund 20 Menschen verletzt worden, mindestens vier hätten Schussverletzungen erlitten, teilte Ärzte ohne Grenzen mit.

    Kenyattas Herausforderer Raila Odinga erhielt der Wahlbehörde zufolge 44,74 der rund 15 Millionen Stimmen. Sein Parteienbündnis Nasa lehnte das Ergebnis aber als "Farce" ab und sprach von Wahlbetrug. Wie das Parteienbündnis nun weiter verfahren werde, sei noch unklar.

    Kenyatta gewinnt die Präsidentschaftswahl in Kenia

    In Kisumu sowie den Slums Kibera und Mathare in Nairobi habe es "sporadische Fälle von Gesetzlosigkeit gegeben", sagte Innenminister Fred Matiang'i. Dies seien aber keine Demonstranten gewesen, sondern Kriminelle, die die Situation ausnutzten. Die Polizei habe zudem keine unverhältnismäßige Gewalt angewandt, sagte er.

    Amnesty International forderte eine Aufklärung der Berichte, Polizisten hätten Demonstranten erschossen. "Jeder hat das Recht auf friedliche Proteste", sagte Muthoni Wanyeki, der Ostafrika-Chef der Menschenrechtsorganisation.

    Angst vor Unruhen hatten den harten Wahlkampf und die Abstimmungen am Dienstag für einen neuen Präsidenten, ein Parlament, Gouverneure und Bezirksvertretungen begleitet. Wahlen in Kenia waren in der Vergangenheit oft mit ethnischen Spannungen und Gewalt verbunden. Nach den Wahlen im Jahr 2007 kam es zu blutigen Zusammenstößen, bei denen mehr als 1000 Menschen getötet wurden und rund 150.000 Menschen flohen. dpa/AZ

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