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Katholische Kirche: Papst ernennt Rainer Maria Woelki zum neuen Berliner Erzbischof

Katholische Kirche

Papst ernennt Rainer Maria Woelki zum neuen Berliner Erzbischof

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    Der Papst ernannte Maria Woelki, Kölner Weihbischof zum neuen Erzbischof in Berlin. Er folgt dem am Donnerstag verstorbenen Kardinal Sterzynski.
    Der Papst ernannte Maria Woelki, Kölner Weihbischof zum neuen Erzbischof in Berlin. Er folgt dem am Donnerstag verstorbenen Kardinal Sterzynski. Foto: Maurizio Gambarini

    Der Kölner Weihbischof Rainer Maria Woelki wird neuer Erzbischof von Berlin. Papst Benedikt XVI. ernannte Woelki zum Nachfolger des am Donnerstag verstorbenen  langjährigen Berliner Erzbischofs Georg Sterzinsky, wie der Vatikan  und das Erzbistum am Samstag mitteilten. Robert Zollitsch, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, und der Berliner Diözesanrat gratulierten dem 54-Jährigen zu seiner Ernennung.

    Der künftige Erzbischof ist seit acht Jahren Weihbischof in Köln, er wurde auch in der Domstadt geboren. Der promovierte Theologe wurde mit 28 Jahren zum Priester geweiht und hatte seitdem  eine Reihe wichtiger kirchlicher Funktionen. Er war in der Militärseelsorge tätig, arbeitete als Kaplan und Sekretär von Kardinal Joachim Meisner sowie als Leiter des traditionsreichen Priesterseminars Collegium Albertinum in Bonn und zuletzt als Weihbischof.

    Zollitsch würdigte in einer Erklärung die "reiche pastorale  Erfahrung" Woelkis. Dessen Wahlspruch "Wir sind Zeugen" sei für ihn  Verpflichtung. Auf Firmreisen und in den Gemeinden habe Woelki  stets dafür geworben, den Glauben verständlich zu machen. Diese  Herausforderung gelte auch für die neue Aufgabe. Dabei werde es  nicht einfach sein, in einem weitflächigen Erzbistum wie Berlin die  Versorgung der Gemeinden mit Priestern "problemlos" aufrecht zu  erhalten. Auch sei es "eine besondere Herausforderung", den Glauben  in einem "säkularisierten Umfeld" zu vermitteln. Der Besuch von  Papst Benedikt XVI. im September in Berlin stelle in diesem  Zusammenhang "eine große Chance" dar, betonte Zollitsch.

    Der Diözesanrat des Erzbistums Berlin sicherte Woelki seine  "aktive Unterstützung und Mitwirkung" zu. Der Ratsvorsitzende  Wolfgang Klose erklärte, die Kirche stehe vor "vielfachen  Herausforderungen". Er sei gespannt und freue sich auf die erste  persönliche Begegnung mit dem neuen Erzbischof.

    Woelki sagte am Samstag im Interview mit dem Kölner Domradio, er  habe nicht mit der Berufung zum Berliner Erzbischof gerechnet. Die  Ernennung habe ihm "einige schlaflose Nächte" bereitet. Woelki  berichtete, dass er bisher vor allem als Tourist nach Berlin  gekommen sei. Als Student der Universität Bonn habe er bei  Studienfahrten versucht, für Priesteramtskandidaten im Ostteil der  Stadt theologische und philosophische Literatur  "herüberzuschmuggeln".

    Zum Besuch des Papstes in Berlin sagte Woelki, damit könne  "selten einer aufwarten, wenn er neu als Bischof irgendwo ernannt  worden ist". Er freue sich für die Berliner Katholiken, dass der  Heilige Vater komme. "Dass ich ihn empfangen und begrüßen darf, ist  eine tiefe Freude." Woelki wird nach Angaben des Erzbistums am  Dienstag in Berlin erwartet.

    Kölns Kardinal Meisner erklärte, er habe mit einem lachenden und  einem weinenden Auge von der Ernennung Kenntnis bekommen. Er freue  sich sehr über das große Vertrauen, dass der Papst gegenüber dem  Weihbischof mit der Ernennung zum Ausdruck bringe. Das weinende  Auge blicke auf die große Lücke, die Woelki in Köln hinterlasse. AFP

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