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Katholische Kirche: 13.000 Anrufe beim Missbrauchs-Telefon

Katholische Kirche

13.000 Anrufe beim Missbrauchs-Telefon

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    Der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für sexuellenMissbrauch in der katholischen Kirche, Bischof Stephan Ackermann,stellt die bundesweiteTelefon-Hotline "Hilfe für Opfer sexuellen Missbrauchs" vor.
    Der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für sexuellenMissbrauch in der katholischen Kirche, Bischof Stephan Ackermann,stellt die bundesweiteTelefon-Hotline "Hilfe für Opfer sexuellen Missbrauchs" vor. Foto: dpa

    Bei der Hotline der katholischen Kirche für Missbrauchsopfer laufen die Leitungen heiß. Es melden sich weit mehr Menschen, als von den Organisatoren erwartet.

    Vor der Osterpause seien von Dienstag bis Donnerstag vergangener Woche 13.293 Anruf-Versuche von 2670 Anschlüssen registriert worden, sagte ein Sprecher des Bistums Trier am Dienstag. "Mit einer derart großen Resonanz hatten wir nicht gerechnet", sagte Stephan Kronenburg. Nach seinen Angaben konnten die Berater bislang erst etwa 18 Prozent der Anfragen beantworten.

    Hotline: Grenzen zwischen Misshandlung und Missbrauch fließend

    Die Anrufer-Zahlen bei der Hotline zeigen den Verantwortlichen "die Dimension des Problems". Die Berater hätten in den ersten drei Tagen 394 Telefongespräche geführt und in 91 weiteren Fällen online beraten, zog Stephan Kronenburg Bilanz nach dem Start. In erster Linie meldeten sich Opfer oder Angehörige von Opfern bei der Hotline (Tel.: 0800/120 1000). "Das Angebot wird im Wesentlichen von denen wahrgenommen, für die es gedacht ist." Anrufer, die nicht sofort durchkommen, können ihre Nummer für einen Rückruf hinterlassen.

    Auffallend sei, dass für die Hilfesuchenden bei der Hotline nicht nur Missbrauch durch kirchliche Mitarbeiter eine Rolle spiele, sondern auch Misshandlung, sagte Kronenburg. "Aber da sind die Grenzen ja fließend." Wenn etwa ein Schüler mit einem Stock auf den nackten Po geschlagen worden sei, stelle sich auch die Frage, wo der sexuelle Missbrauch beginne. Im Wesentlichen würden Fälle aus den 60er oder 70er Jahren geschildert.

    Betreut wird die Hotline im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz von der Lebensberatung des Bistums Trier, die dafür geschulte Berater und Therapeuten einsetzt. Der Bistumssprecher wies auch darauf hin, dass es schon länger eine gesonderte Hotline für ehemalige Heimkinder gibt (Tel.: 01804/100 400). dpa

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