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Kanzlerkandidatur: Der Machtkampf ist beendet – kehrt jetzt Ruhe ein in der Union?

Kanzlerkandidatur

Der Machtkampf ist beendet – kehrt jetzt Ruhe ein in der Union?

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    Am Ende oben – zumindest vorläufig. Der CDU-Chef Armin Laschet am Dienstag während einer Pressekonferenz nach Markus Söders angekündigtem Rückzug im Rennen um die Kanzlerkandidatur der Union.
    Am Ende oben – zumindest vorläufig. Der CDU-Chef Armin Laschet am Dienstag während einer Pressekonferenz nach Markus Söders angekündigtem Rückzug im Rennen um die Kanzlerkandidatur der Union. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Am Ende waren es zwei kurze Sätze, mit denen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder den erbitterten Machtkampf in der Union beendete: „Die Würfel sind gefallen“, betonte der CSU-Chef bei einer Pressekonferenz in München. „Armin Laschet wird Kanzlerkandidat der Union.“ In der Nacht zuvor hatte sich der Bundesvorstand der CDU trotz viel Gegenwind für Laschet eindeutig für den Parteivorsitzenden ausgesprochen. 77,5 Prozent stimmten für Laschet.

    Wenige Stunden nach der denkwürdigen Nachtsitzung, in der Lachet von einigen Parteifreunden mit bisher nicht da gewesener Härte angegangen worden war, wirkte es fast, als habe es diese hitzige Aussprache nie gegeben. Die CDU bemühte sich am Morgen auf allen Kanälen, Geschlossenheit zu demonstrieren. Und auch aus der CSU kamen bereits am Vormittag die ersten Signale, dass die Partei nicht auf eine Fortsetzung des Machtkampfes aus ist. Generalsekretär Markus Blume ließ es sich zwar in der darauf folgenden Pressekonferenz nicht nehmen, Söder als „Kandidat der Herzen“ zu bezeichnen – und auch der unterlegene CSU-Chef selbst brachte einige Spitzen in seiner Rede unter, generell waren beide aber um Harmonie bemüht, wenn auch zähneknirschend. „Jetzt kommt es darauf an zusammenzustehen“, sagte Söder. Er werde Laschet „ganz ohne Groll und mit voller Kraft“ unterstützen.

    Deutliche Kritik am Machtkampf in CDU und CSU

    Söder hatte schon im Vorfeld erklärt, keine Konfrontation der Schwesterparteien anzustreben – anders als etwa seine Vorgänger Franz Josef Strauß und Horst Seehofer. Doch sind die Wogen nun wirklich geglättet – oder bleiben nicht doch Narben und Feindschaften zurück, sowohl zwischen den Parteien als auch innerhalb der CDU? Dort schiebt man derlei Bedenken beiseite. Man setze jetzt auf Zusammenhalt, heißt es aus CDU-Kreisen. Klar sei: Gewinnen könne man nur gemeinsam als eine Union.

    Von außen kommt jedoch deutliche Kritik an der Union – vor allem von den Grünen, die ihre Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock einen Tag vor CDU und CSU und deutlich geräuschloser gekürt hatten. „Unsere Sorge ist groß, dass diese Zerrissenheit der Union weitergeht“, sagte etwa Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter. Die frühere Parteivorsitzende und Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth nannte den Machtkampf zwischen CDU und CSU in einem Interview „skurril und bizarr“.

    Die Union rauscht in aktueller Forsa-Umfrage ab

    Ob die Unionswähler das ebenso empfinden, steht jedoch auf einem anderen Blatt. Nach Einschätzung des Parteien- und Meinungsforschers Manfred Güllner hat die harte Auseinandersetzung zwischen den Parteien die Union keine Zustimmung gekostet. „Der Machtkampf schadet ihr bei den Wählern nicht“, sagt der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa unserer Redaktion. Ein größeres Risiko sieht Güllner in der Person von Armin Laschet. „Wenn ich einen schwachen Kandidaten haben, dann ist es schwer, die Wähler zu überzeugen“, betonte der Experte. Und tatsächlich rutschte die Union am Tag nach der Kür von Laschet im Trendbarometer von RTL und ntv um sechs Prozentpunkte auf 21 Prozent ab.  Die Grünen legten dagegen kräftig zu: um fünf Prozentpunkte auf 28 Prozent.

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