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Kampf um die CDU-Spitze: Merz, Röttgen, Laschet: So eng ist das Rennen um den CDU-Vorsitz

Kampf um die CDU-Spitze

Merz, Röttgen, Laschet: So eng ist das Rennen um den CDU-Vorsitz

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    Drei Männer, ein Ziel: Norbert Röttgen, Armin Laschet und Friedrich Merz (v. links) wollen Vorsitzender der CDU werden. Die Entscheidung fällt am 16. Januar.
    Drei Männer, ein Ziel: Norbert Röttgen, Armin Laschet und Friedrich Merz (v. links) wollen Vorsitzender der CDU werden. Die Entscheidung fällt am 16. Januar. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Die Hängepartie ist vorbei, das Verfahren klar: Knapp ein Jahr nachdem Annegret Kramp-Karrenbauer ihrer Verzicht auf den CDU-Vorsitz und die Kanzlerkandidatur angekündigt hat, wählt die Partei am 16. Januar einen neuen Vorsitzenden.

    Ob der frühere Fraktionschef Friedrich Merz, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet oder der Außenpolitiker Norbert Röttgen das Rennen machen, entscheidet sich auf einem virtuellen Parteitag mit einer digitaler Wahl des Bundesvorstandes. Da das Parteiengesetz solche Online-Lösungen bisher nicht zulässt, muss das Ergebnis anschließend aber noch durch eine schriftliche Schlussabstimmung bestätigt werden.

    Eine neuerliche Verschiebung der Entscheidung, wie sie der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther noch am Vormittag gefordert hatte, ist damit vom Tisch. „Demokratie muss auch in Zeiten einer Pandemie funktionieren“, betonte Generalsekretär Paul Ziemiak nach dem Treffen des Parteivorstandes am Montag. „Wir sind handlungsfähig.“

    Danach wird jeder der drei Kandidaten am Vormittag des 16. Januar zunächst eine etwa 15 Minuten lange Bewerbungsrede halten, ehe kurz danach erst über den Parteivorsitz und dann auch über die weiteren Posten an der CDU-Spitze abgestimmt wird. Die anschließende Briefwahl soll am 23. Januar ausgezählt werden.

    CDU-Vorsitz: Merz führt in Umfragen vor Röttgen und Laschet

    In den Umfragen ist die Lage relativ eindeutig: Unter den Sympathisanten der CDU liegt der Wiedereinsteiger Merz mit Werten um die 40 Prozent klar vorne, auf Platz zwei hat sich inzwischen der frühere Umweltminister Röttgen mit 22 bis 23 Prozent vorgearbeitet, während Laschet mit 15 Prozent den Anschluss zu verlieren droht.

    Das letzte Duell entschied Annegret Kramp-Karrenbauer für sich. Die noch Vorsitzende der CDU  setzte sich gegen Friedrich Merz durch.
    Das letzte Duell entschied Annegret Kramp-Karrenbauer für sich. Die noch Vorsitzende der CDU setzte sich gegen Friedrich Merz durch. Foto: Wolfgang Kumm, dpa

    Von den CDU-Sympathisanten allerdings sind die allerwenigsten auch Delegierte. Auf Parteitagen, zumal auf so entscheidenden, spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle – Absprachen unter den Landesverbänden, zum Beispiel, oder die Unterstützung einflussreicher Gruppen wie der Frauenunion, der Jungen Union oder des Wirtschaftsflügels. Dass Annegret Kramp-Karrenbauer vor zwei Jahren das Rennen gegen Merz machte, lang unter anderem daran, dass sie die Junge Union und die Frauen in der Stichwahl nahezu geschlossen hinter sich hatte.

    Röttgen wirbt vor allem um die Stimmen der Frauen

    Diesmal hat die Junge Union sich bereits früh auf Merz festgelegt, Röttgen wirbt vor allem um die Stimmen der CDU-Frauen, indem er dem Thema Gleichstellung deutlich mehr Raum einräumt als seine beiden Kontrahenten, Laschet wiederum hofft, dass seine Hausmacht am 16. Januar steht - er ist der Vorsitzende des mit Abstand mitgliederstärksten Landesverbandes, der alleine knapp ein Drittel der 1001 Delegierten stellt.

    Da Röttgen und Merz ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen kommen, ist das diesmal allerdings kein Selbstläufer. Gesundheitsminister Jens Spahn hat Laschet daher erst vor kurzem ermahnt, etwas beherzter für sich zu werben: „Wahlkampf heißt auch deswegen Wahlkampf, weil die Leute sehen wollen, dass man kämpft.“ Bei Laschet, sollte das im Umkehrschluss wohl bedeuten, hat man diesen Eindruck bisher nicht.

    NRW-Ministerpräsident Armin Laschet wird unter anderem von Gesundheitminister Jens Spahn unterstützt.
    NRW-Ministerpräsident Armin Laschet wird unter anderem von Gesundheitminister Jens Spahn unterstützt. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Dafür legt Röttgen sich umso mehr ins Zeug. Erst verschaffte ihm der US-Wahlkampf eine lange nicht mehr gekannte Präsenz in den Medien, weil er als Außenpolitiker nahezu täglich in eine neue Talkshow eingeladen wurde, dann präsentierte er mit der rheinland-pfälzischen Landtagsabgeordnete Ellen Demuth eine Frau, die er im Falle seines Wahlsieges zur neuen Chefstrategin der Partei machen will – und im Gegensatz zu seinen beiden Kontrahenten lässt er eine Tür für eine Kanzlerkandidatur von CSU-Chef Markus Söder offen.

    Es sei „albern, so zu tun, als wäre das nicht eine realistische Möglichkeit“, hat er schon im Sommer gesagt - passenderweise im bayerischen Fernsehen.

    Der CDU-Parteitag ist digital, aber entschieden wird am Ende per Briefwahl

    Ob das am Ende reicht für Röttgen? Unklar. Sicher ist nur eines: Bei der schriftlichen Abstimmung, die dem Online-Votum noch folgen muss, wird kein anderes Ergebnis herauskommen als beim Parteitag selbst. Sowohl Röttgen als auch Merz und Laschet haben der scheidenden Parteichefin Kramp-Karrenbauer versichert, dass sie ihre Namen im Falle einer Niederlage bei der Digitalwahl nicht mehr auf den Stimmzettel für die Briefwahl setzen lassen.

    Auf ihnen stünde dann nur noch ein Name - der des neuen CDU-Vorsitzenden. Theoretisch könnte eine Mehrheit der Delegierten den im Online-Votum siegreichen Kandidaten in der Briefwahl zwar noch ablehnen, mit einen solchen Eklat allerdings rechnet in der CDU niemand.

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