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Kampf in Fukushima geht weiter: Sarkozy reist nach Atomunglück nach Japan

Kampf in Fukushima geht weiter

Sarkozy reist nach Atomunglück nach Japan

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     Der französische Präsident Nicolas Sarkozy.
    Der französische Präsident Nicolas Sarkozy.

    Er ist der erste Staatschef aus dem Ausland, der Japan nach seiner Erdbeben- und Atomkatastrophe besucht. Der französische Präsident Nicolas  Sarkozy trifft am Donnerstag mit Regierungschef  Naoto Kan zusammen. Als Vorsitzender der Gruppe der wichtigsten Industrie- und  Schwellenländer (G-20) nimmt Sarkozy an einem Seminar zu  Währungsfragen in China teil. VOn dort aus will er einen Abstecher nach

    Außerdem schickt Frankreich zwei Fachleute des Atomkonzerns Areva nach Japan. Sie sollen den Betreibern des Atomkraftwerks Fukushima helfen, die Radioaktivität im Wasser rund um das Akw

    Monatelanger Kampf gegen die Kernschmelze

    Nach Einschätzung des Wissenschaftlers Michael Sailer werden die Techniker in Fukushima noch Monate gegen eine Kernschmelze kämpfen müssen. Auch wenn nichts Schlimmeres passiere, werde es noch dauern, bevor der Reaktor geöffnet werden könne, sagte Sailer am Dienstag im Deutschlandfunk.

    Die Aussage der japanischen Regierung, dass die Kernschmelze gestoppt sei, ist nach Sailers Einschätzung eine Meldung von begrenzter Gültigkeit. Der Fund von Plutonium an fünf Stellen in Fukushima bedeute, dass die Brennstäbe sehr, sehr heiß seien. "Also entweder knapp unter der Kernschmelze oder in der Kernschmelze, weil Plutonium geht erst bei sehr hohen Temperaturen raus", sagte der Chemiker Sailer dem Sender. Der Chemiker ist Mitglied der Reaktorsicherheitskommission des Bundes, Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts und ein bekannter Kritiker der Kernenergie.

    Fukushima: Keine Anzeichen für eine Besserung der Lage

    Anzeichen für eine Besserung der Lage gebe es nach wie vor nicht. "Sie wird irgendwie auf einem gewissen Level gehalten, weil ja die Kühlung öfters klappt", sagte Sailer. "Das Grundproblem ist: Wenn einer der Reaktoren oder eines der Brennelement-Lagerbecken noch mal massiv Radioaktivität freisetzt, so dass die Leute auf dem Gelände nicht weiter arbeiten können, weil die Strahlung tödlich ist, dann geraten auch wieder die anderen Einrichtungen außer Kontrolle."

    Radioaktive Spuren im Regenwasser in den USA

    Im Nordosten der USA sind im  Regenwasser Spuren von Radioaktivität entdeckt worden. Nach solchen  Funden in den US-Bundesstaaten Massachusetts und Pennsylvania  wurden nach Behördenangaben am Montag auch in Ohio erhöhte  Strahlungswerte in Regenwasser nachgewiesen. Forscher der Case  Western Reserve University in Cleveland erklärten, sie hätten eine  kleine Menge Jod 131 aus Japan im Regenwasser auf dem Dach eines  Campus-Gebäudes gefunden. "Theoretisch kann Jod 131 überall  herkommen, wo radioaktiver Abfall produziert wird", sagte  Geologie-Professor Gerald Matisoff. "Aber wir wissen, dass es aus  Japan stammt", ergänzte er. dpa/afp

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