Zwei berühmte Fotografen aus dem Westen sind bei einem Mörserangriff in der umkämpften libyschen Stadt Misrata ums Leben gekommen.
Bei den Toten handelt es sich um den oscarnominierten britischen Fotografen und Dokumentarfilmer Tim Hetherington und den US-Fotograf Chris Hondros. Wie ihre Auftraggeber "Vanity Fair" und Getty Images bestätigten, starben die beiden Fotografen bei einem Mörserangriff. Außerdem kamen bei Nato-Luftangriffen in der Nähe der Hauptstadt Tripolis sieben Zivilisten. Das berichten libysche Medien.
Die letzte Twittermeldung des Kriegsfotografen
Die beiden Getöteten waren preisgekrönte, erfahrene Kriegsfotografen. Hetherington war für das US-Magazin "Vanity Fair" im seit Wochen von Truppen des libyschen Machthabers Muammar el Gaddafi belagerten Misrata. In seiner letzten Twitter-Mitteilung schrieb er am Dienstag: "In der belagerten libyschen Stadt Misrata. Heftiger Beschuss durch Gaddafi-Truppen. Keine Spur von der NATO."
Der 41 Jahre alte Hetherington, der für seinen Dokumentarfilm "Restrepo" für den Oscar nominiert wurde, starb bei demselben Mörserangriff vom Mittwoch, bei dem auch der gleichaltrige Hondros verwundet wurde. Hondros erlitt schwere Kopfverletzungen und starb wenige Stunden nach dem Angriff, wie seine Fotoagentur Getty Images mitteilte. Bei dem Angriff wurden zudem ihre Kollegen Guy Martin und Michael Brown verletzt. Die Zahl der in dem seit zwei Monaten andauernden Libyen-Konflikt getöteten Journalisten stieg damit auf drei.
NATO-Kampfjets haben laut einem Bericht des libyschen Staatsfernsehens Allibiya am Mittwochabend erneut Ziele in der Nähe der Hauptstadt Tripolis angegriffen. Das Ziel sei die Region Chellat el Ferdschan südwestlich von Tripolis gewesen, berichtete der Sender. Es habe Tote und Verletzte unter den Einwohnern gegeben. Häuser seien zerstört worden. Laut der amtlichen Nachrichtenagentur Jana wurden bei dem Angriff sieben Zivilisten getötet und 18 weitere verletzt.
Libysche Zivilbevölkerung soll sich von Gaddafis Truppen fernhalten
Die NATO rief die libysche Zivilbevölkerung auf, sich von den Gaddafi-Truppen fernzuhalten, um den Weg für Angriffe freizumachen. Am Dienstag hatte das Bündnis eingeräumt, dass die Lufteinsätze den Schutz von Zivilisten nicht sicherstellen könnten, weil die Gaddafi-Truppen ihre Panzer mit Zivilisten als menschlichen Schutzschilden sicherten.
Die USA bekräftigten, dass sie anders als Italien, Frankreich und Großbritannien keine Militärberater zu den libyschen Rebellen entsenden wollten. "Wir beteiligen uns nicht, aber wir unterstützen das", sagte Außenministerin Hillary Clinton dem Fernsehsender PBS.
Die Vereinten Nationen wollen die Europäische Union vorerst nicht um militärischen Schutz für die humanitären Korridore in Libyen bitten. Dies sei momentan nicht nötig, da die UNO in der Lage sei, "zivile Mittel zu nutzen", sagte die Leiterin der humanitären Einsätze der
Die UNO hatte mit der EU und der NATO vereinbart, im Bedarfsfall militärischen Schutz für die humanitären Hilfseinsätze anzufordern. "Aber da sind wir noch nicht", sagte Amos. "Es ist schwierig, aber wir sind in der Lage zu arbeiten." Amos sagte, es sei problematisch, wenn dieselben Länder, die eine Flugverbotszone einrichteten, sich am humanitären Einsatz beteiligen wollten. "Das Leben der humanitären Helfer steht auf dem Spiel", sagte sie. afp