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Kabinettsbeschluss: Riedberger Horn: Skilift ist möglich

Kabinettsbeschluss

Riedberger Horn: Skilift ist möglich

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    Kommt der Skilift am Riedberger Horn?
    Kommt der Skilift am Riedberger Horn? Foto: Karl-josef Hildenbrand/dpa

    Der Streit um einen Skilift am Riedberger Horn im Oberallgäu beginnt wieder ganz von vorne. Das Kabinett hat gestern in München beschlossen, zwei Wege zu prüfen, um das umkämpfte Projekt doch noch möglich zu machen. Voraussetzung dafür ist aber, dass sich die Bürger der Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein in einem Bürgerentscheid „mit überwiegender Mehrheit“ für das Projekt aussprechen.

    Ein Ergebnis 51 zu 49 Prozent, so sagte Staatskanzleichef Marcel Huber (CSU) nach der Kabinettssitzung, wäre sicher kein deutliches Votum. Es gehe bei den Bürgerentscheiden darum, den tatsächlichen Willen der Bevölkerung in beiden Gemeinden zu erkunden. Dass die Bürgermeister behaupten, es stünden rund 90 Prozent der Bevölkerung hinter dem Projekt, reiche dem Kabinett nicht aus. „Das wollen wir schon noch einmal bestätigt haben“, sagte Huber.

    Marcus Söder wird als "Heimatzerstörer" beschimpft

    Sollten die im Herbst stattfindenden Bürgerentscheide eindeutig für den Skilift ausfallen, will die Staatsregierung tätig werden. Dann solle geprüft werden, ob die Grenzen der Alpenschutzzone C im Oberallgäu neu gezogen werden können. Das Schutzgebiet am Riedberger Horn müsste in diesem Fall um 1,5 Quadratkilometer verkleinert, das Schutzgebiet am Wannenkopf gleich daneben um 4,5 Quadratkilometer vergrößert werden.

    Alternativ dazu solle auch geprüft werden, ob im Alpenplan C „Seilbahnen, Lifte und Skiabfahrten landesplanerisch unter bestimmten Voraussetzungen“ möglich gemacht werden können. Naturschutzverbände sowie Grüne und SPD reagierten mit Empörung. Sie befürchten, dass eine Ausnahmeregelung am Riedberger Horn zum „Sündenfall“ für den Naturschutz im gesamten Alpenraum werden könne. Heimatminister Markus Söder (CSU) wurde als „Heimatzerstörer“ beschimpft.

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