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Geheimnisvolle Krankheit: Julia Timoschenko geht es immer schlechter

Geheimnisvolle Krankheit

Julia Timoschenko geht es immer schlechter

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    Julia Timoschenko während einer Gerichtsanhörung in Kiew. dpa
    Julia Timoschenko während einer Gerichtsanhörung in Kiew. dpa

    Seit Anfang August sitzt die Frau mit der auffälligen Zopffrisur in Untersuchungshaft. Ihre Sprecherin, Natalia Lyssowa sagte am Freitag, der Gesundheitszustand Timoschenkos habe sich von Donnerstag auf Freitag verschlechtert. Timoschenkos Anwalt hatte während des Prozesses gegen seine  Mandantin wegen Amtsmissbrauchs am Donnerstag erklärt, diese leider unter einer geheimnisvollen Krankheit  mit "beunruhigenden  Symptomen".

    Timoschenko fordert, vom Arzt ihres Vertrauens untersucht zu  werden. Wie die ukrainische Strafvollzugsbehörde mitteilte, lehnte  sie am Donnerstag eine Untersuchung durch eine Medizinerkommission  ab, der außer mehreren Ärzten auch ein stellvertretender  Gesundheitsminister angehören sollte.

    Die EU äußerte sich "sehr besorgt" über die Berichte zu  Timoschenkos Gesundheitszustand. Die ukrainischen Behörden müssten  der ehemaligen Ministerpräsidentin geeignete ärztliche Hilfe  zukommen und sie durch ein unabhängiges Medizinerteam untersuchen  lassen, sagte der Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine  Ashton, Michael Mann. Außerdem erwarte die EU eine Antwort Kiews  auf die Anfrage des EU-Delegationsleiters in der Ukraine, ihm  Zugang zu der inhaftierten Oppositionspolitikerin zu gewähren. Die  EU wolle die Verhandlungen mit der Ukraine fortsetzen, aber die  derzeitigen Entwicklungen seien "nicht sehr positiv".

    Der Politikerin droht eine jahrelange Haft

    Im Fall ihrer Verurteilung drohen der pro-westlichen  Oppositionspolitikerin mehrere Jahre Haft. Sie könnte außerdem von  der Parlamentswahl 2012 und der Präsidentschaftswahl 2015  ausgeschlossen werden. Timoschenko weist die gegen sie erhobenen  Vorwürfe zurück und spricht von einer politisch motivierten Justiz.  Ihrem politischen Gegner, Staatschef Viktor Janukowitsch, gehe es  darum, sie kaltzustellen.

    Boxer Klitschko fordert Timoschenkos Freilassung

    Boxweltmeister Vitali Klitschko hat den ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch aufgefordert,  Timoschenko freizulassen. "Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, aus ihr eine Jeanne d'Arc zu machen. Sie hat in ihrer Amtszeit als Premierministerin genauso Finanzgruppen und Oligarchen unterstützt. Aber ihr Schicksal berührt mich", sagte Klitschko der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag).

    Klitschko bot Janukowitsch an, für Timoschenko zu bürgen. Zugleich forderte er vom Präsidenten, für demokratische Bedingungen in seiner Heimat zu sorgen. "Ich habe große Sorgen wegen der politischen Entwicklung in der Ukraine. Was dort passiert, entspricht nicht den Erwartungen des Volkes, nicht den demokratischen Ideen, nicht europäischen Werten. Der Präsident hat alle Macht auf sich konzentriert. Von den politischen Gegnern kommt einer nach dem anderen ins Gefängnis." dpa/afp

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