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Johnson als Witzfigur?

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Johnson als Witzfigur?

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    Mehr als nur witzig? Der britische Außenminister Boris Johnson.
    Mehr als nur witzig? Der britische Außenminister Boris Johnson. Foto: afp

    Als Boris, wie er nur genannt wird, im vergangenen Jahr zum Außenminister berufen wurde, war das Publikum überrascht. Der Karriereaufstieg schien auch für

    Immerhin hatte er wochenlang mithilfe von Halbwahrheiten den Briten eine rosige Zukunft nach dem EU-Austritt des Landes versprochen. Nun also sollte er die Suppe auslöffeln, die er dem Königreich mit eingebrockt hat – als Chef-Diplomat an vorderster Front mit Brexit-Minister David Davis und Handelsminister Liam Fox. Mehr als ein Jahr ist seitdem vergangen, die Scheidungsverhandlungen laufen.

    Und Johnson? Er hält sich dezent zurück, meldet sich nur ab und an mit markigen Sprüchen zu Wort, die zwar Unterhaltungswert haben, aber kaum durch Bedeutungsschwere auffallen. Man werde auf die Geldforderungen der EU „pfeifen“, hatte der Liebling der Brexiteers undiplomatisch getönt. Mittlerweile ist Johnson zurückgerudert, indem er betonte, dass Großbritannien natürlich die Verpflichtungen gegenüber der

    Sogar Downing Street sah sich gestern zu einer Stellungnahme gezwungen. Premierministerin May habe „volles Vertrauen“ in Johnson. Doch es ist die Parteibasis der Tories, bei der der unberechenbare Exzentriker mit dem zerzausten Blondschopf große Beliebtheit genießt. Noch immer werden ihm Chancen für das höchste Amt als Regierungschef zugerechnet. Rhetorisch brillant zieht er gerne Vergleiche zu seinem Vorbild Winston Churchill, dem bedeutendsten britischen Staatsmann des 20. Jahrhunderts. Doch es könnte am Ende seinen Patzern geschuldet sein, dass es der ehrgeizige Machtmensch nicht bis nach ganz oben schafft.

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