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Japan: Arbeiten im Kraftwerk Fukushima wegen zu hoher Strahlung unterbrochen

Japan

Arbeiten im Kraftwerk Fukushima wegen zu hoher Strahlung unterbrochen

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    Mit einem Wasserwerfer spritzen Hilfskräfte Wasser in einen Reaktorraum des Atomkraftwerkes von Fukushima im Nordosten Japans.
    Mit einem Wasserwerfer spritzen Hilfskräfte Wasser in einen Reaktorraum des Atomkraftwerkes von Fukushima im Nordosten Japans. Foto: dpa

    Am  AKW Fukushima  wurden die Arbeiten zur Instandsetzung von Block 3 am Mittwoch unterbrochen. Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo war eine Radioaktivität von 500 Millisievert pro Stunde gemessen worden. Die natürlich Hintergrundstrahlung liegt bei etwa zwei Kühlung sei die Temperatur auf 360 Grad gesungen, allerdings sei der Reaktor nur auf eine Temperatur von 300 Grad ausgelegt.

    Auch Reaktorblock 4 wurde zeitweise wieder von außen mit Wasser besprüht. Dort ist es das Ziel, das Abklingbecken für abgebrannte Brennstäbe zu kühlen. Bei Block 3 war nach Angaben Nishiyamas am Nachmittag ein Feuerwehreinsatz zur Kühlung geplant.

    Heftiges Nachbeben

    Ein heftiges Erdbeben der Stärke 6,0 hat um 7.12 Uhr Ortszeit (23.12 Uhr MEZ) stattgefunden. Das Epizentrum lag 72 Kilometer südöstlich der Stadt Fukushima und 180 Kilometer nordöstlich von Tokio. "Nach dem großen

    Über zwei Blöcken des havarierten Atomkraftwerks Fukushima Eins ist am Montag erneut Rauch aufgestiegen. Zuerst qualmte es über Block 3, später auch über Block 2, wie die Nachrichtenagentur Kyodo am Montag berichtete. Die Betreibergesellschaft Tepco zog ihre Arbeiter vom Gelände ab. Stand 22.03.2011. Hochformat: 135 x 180 mm; Grafik: A. Schäfer, Redaktion: Ch. Elmer
    Über zwei Blöcken des havarierten Atomkraftwerks Fukushima Eins ist am Montag erneut Rauch aufgestiegen. Zuerst qualmte es über Block 3, später auch über Block 2, wie die Nachrichtenagentur Kyodo am Montag berichtete. Die Betreibergesellschaft Tepco zog ihre Arbeiter vom Gelände ab. Stand 22.03.2011. Hochformat: 135 x 180 mm; Grafik: A. Schäfer, Redaktion: Ch. Elmer Foto: dpa-infografik GmbH

    Lieferstopp für Gemüse ausgeweitet

    Am Mittwoch hat die Regierung den Lieferstopp für Gemüse in der Gegend um das Kraftwerk Fukushima ausgeweitet. Aufgrund zum Teil drastisch erhöhter Radioaktivität bestimmter Gemüsearten veröffentlichte das japanische Gesundheitsministerium eine Liste. Besonders betroffen sind demnach unter anderem Spinat, Broccoli, Kohl und das japanische Blattgemüse Komatsuna. "Wir sehen aber, dass die Werte hochgehen und müssen damit rechnen, dass sie ein schädliches Niveau erreichen. Daher ist es sinnvoll, die Lieferungen jetzt zu stoppen". sagte Regierungssprecher Yukio Edano sagte auf einer Pressekonferenz. Der Verzehr dieses Gemüses gefährde aber  nicht die Gesundheit. Vorsichtshalber sollten Verbraucher kein in der Präfektur Fukushima angebautes Gemüse mehr verzehren.

    Im Trinkwasser der japanischen Hauptstadt Tokio ist die radioaktive Strahlung so hoch, dass die Gefahrengrenze für Neugeborene überschritten wurde. Damit sei das Leitungswasser entsprechend der gesetzlichen Vorschriften nicht für die Zubereitung von Babynahrung geeignet.  Ein Vertreter der städtischen Behörden sagte vor Journalisten am Mittwoch, in einem Stadtviertel habe die  gemessene Radioaktivität im Wasser mehr als das Doppelte des  Grenzwerts betragen.

    Die Betreibergesellschaft des AKW Fukushima ist durch die Schäden auch finanziell unter Druck geraten. Das Unternehmen Tepco hat nach Informationen des Fernsehsenders NHK die die großen Banken des Landes um Notkredite in Höhe von 1,5 Billionen Yen (13,1 Milliarden Euro) ersucht. Um die Folgen des Unglücks im Atomkraftwerk zu bewältigen, müsse die Summe bis Ende des Monats gezahlt werden, berichtete der Sender unter Berufung auf unterrichtete Kreise. Möglicherweise könne der kurzfristig benötigte Betrag noch auf zwei Billionen Yen (17,4 Milliarden Euro) steigen.

    Zahl der Toten steigt

    Nach der Naturkatastrophe vom 11. März wurde bisher der Tod von 9301 Menschen bestätigt. Die Polizeiführung teilte am Mittwoch in Tokio laut Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo außerdem mit, dass nach dem Erdbeben und dem Tsunami noch 13 786 Menschen vermisst werden. Es wird von über 23.000 Toten ausgegangen. Damit ist es die größte Naturkatastrophe in Japan seit dem Erdbeben von 1923, als 105 000 Menschen ums Leben kamen. Das Gesundheitsministerium will nun Kindern beistehen, die ihre Eltern verloren haben. Bei dem Erdbeben von 1995 in Kobe waren etwa 100 Kinder zu Waisen geworden. Nach der Katastrophe vom 11. März besteht die Sorge, dass weit mehr Kinder ihre Eltern verloren als 1995. Die Waisen sollen in Heime kommen oder an Pflegeeltern vermittelt werden. dpa/afp

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