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Italien: Starker Rückgang im August

Italien

Starker Rückgang im August

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    Der Mann der Stunde in Libyen ist der Chef der zwar schwachen, aber international anerkannten Übergangsregierung, Fajes al-Sarradsch. Er gilt nach offizieller Lesart als Hauptverantwortlicher dafür, dass die Zahl der Überfahrten von Migranten nach Italien in diesem Sommer abgenommen hat. Im August des Vorjahres erreichten noch 21294 Menschen

    Offenbar gibt es aber auch eine zweite wesentliche Ursache für den Rückgang. Wie es heißt, unterbindet eine der zahlreichen in Libyen tätigen Milizen die Abfahrt der Flüchtlinge nahe der Küstenstadt Sabratha. In der Umgebung des 70 Kilometer westlich von Tripolis gelegenen Ortes legen die meisten Flüchtlingsboote ab. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete über eine aus mehreren hundert Zivilisten, Polizisten und Militärs bestehende Gruppe namens „Brigade 48“, die das Territorium um

    Ob die italienische Regierung, die sich als ehemalige Kolonialmacht besonders aktiv in Libyen einmischt, dieses Treiben bewusst in Kauf nimmt, ist bislang nicht bekannt. Zweifellos hat Italien großes Interesse daran, die Fluchtroute über das Mittelmeer zu schließen. Im Jahr 2016 kamen 181000 Menschen über das Meer nach Italien, dieses Jahr waren es bislang 98000.

    Innenminister Marco Minniti setzt insbesondere auf die Kooperation mit Gemeinden und Stammesführern in Libyen, um Flüchtlinge von der Überfahrt über das Mittelmeer abzuhalten. Auch die ehemalige Schlepperhochburg Sabratha profitierte zuletzt etwa von Medikamenten-Lieferungen.

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