- Peter Steudtner wird in der Türkei aus der U-Haft entlassen.
- Das Verfahren war ein Armutszeugnis, kommentiert unsere Türkei-Korrespondentin.
Kurz vor Mitternacht verkündet Murat Deha Boduroglu, der Anwalt von Peter Steudtner, die Sensation: Sein Mandant wird aus der Untersuchungshaft entlassen. Nach einem elfstündigen Prozess im Istanbuler Gerichtspalast bricht Jubel unter den anwesenden Journalisten, Freunden und Angehörigen des Berliner Menschenrechtlers aus. Die Pressestimmen.
Gericht beendet Untersuchungshaft von Peter Steudtner: Pressestimmen zur Entlassung
"Entwickelt die Türkei sich endgültig zu einer Willkürherrschaft? Oder gibt es noch einen Rest von Rechtsstaatlichkeit? Der Istanbuler Prozess gegen den Deutschen Peter Steudtner wirft ungeachtet der Entlassung des Angeklagten aus der U-Haft ein schlechtes Licht auf das Land. Neue Osnabrücker Zeitung
Der Schluss liegt nahe, dass der Sinneswandel weniger mit einer juristischen Erleuchtung der Staatsanwälte zu tun hatte als mit politischen Fingerzeigen aus Ankara. Wie auch immer: Die Freilassung Steudtners ist ein erstes positives Zeichen nach lange eskalierenden Spannungen. General Anzeiger Bonn
Ist die Freilassung Steudtners ein Zeichen, dass in der Türkei doch Rechtsstaatlichkeit herrscht? Nein, denn alles andere wäre ein Skandal gewesen. Dieses Mal hat die Türkei guten Willen bewiesen - in anderen Fällen kann man nicht darauf bauen. tagesschau.de
Peter Steudtner ist nicht freigesprochen, aber er ist frei. Er muss nicht länger in Untersuchungshaft bleiben und darf die Türkei sofort verlassen, der Prozess in Istanbul kann ohne den deutschen Angeklagten weitergehen. Für Steudtner ist es das Beste, was unter den gegenwärtigen Umständen passieren konnte. Das Verfahren galt als Testfall für die türkische Justiz, bestanden hat sie den Test jetzt zumindest zum Teil. süddeutsche.de
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