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Istanbul: Gezi-Park: Besetzer wollen weiter protestieren

Istanbul

Gezi-Park: Besetzer wollen weiter protestieren

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    Die Besetzer des Gezi-Parks in Istanbul wollen ihre Proteste weiterführen.
    Die Besetzer des Gezi-Parks in Istanbul wollen ihre Proteste weiterführen. Foto: Marco Longari, afp

    Trotz des Einlenkens des türkischen Regierungschefs Recep Tayyip Erdogan wollen die Besetzer des Istanbuler Gezi-Parks ihre Proteste fortsetzen. "Wier werden heute unseren Widerstand angesichts der Ungerechtigkeiten in unserem Land fortführen", verkündete das Protestbündnis Taksim-Solidarität am Samstag nach nächtlichen Beratungen.

    "Heute sind wir noch stärker, besser organisiert und optimistischer als vor 18 Tagen", als die Proteste begonnen hatten, heißt es in einer Mitteilung im Internet.

    Regierungschef Erdogan lenkt ein und setzt Bauprojekt zunächst aus

    Am Donnerstagabend hatten sich Vertreter des Bündnisses mit Erdogan in dessen Residenz in der türkischen Hauptstand Ankara getroffen. Im Anschluss an das Treffen erklärte die Regierung, dass das Bauprojekt im Gezi-Park bis zu einem Gerichtsurteil ausgesetzt werden und die Bürger Istanbuls dazu in einer Volksabstimmung befragt werden sollen.

    Erdogan rief am Freitag die Demonstranten, die seit rund zwei Wochen den Park im Zentrum von Istanbul aus Protest gegen die geplante Wiedererrichtung einer osmanischen Militärkaserne besetzen, auf, das Gelände innerhalb weniger Stunden zu räumen.

    Zerstörung des Gezi-Parks war nur Auslöser für weitere Proteste

    Die Bebauungsplände des Park nahe dem Taksim-Platzes waren der Auslöser für die Proteste. Nachdem die Polizei hart gegen die Demonstranten vorgegangen war und die Regierung sich in Sachen Gezi-Park unnachgiebig zeigte, weiteten sich die Proteste rasch auch auch andere Städte des Landes aus.

    Inzwischen richten sich die Proteste allgemein gegen Regierungschef Erdogan, dem die Demonstranten einen autoritären Regierungsstil und das Missachten von abweichenden Meinungen vorwerfen.

    Die überwiegend jungen und säkular gestimmten Protestteilnehmer verdächtigen Erdogan außerdem, die schleichende Islamisierung der Gesellschaft zu fördern.AFP

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