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Islamismus: Boko Haram: Entführte Mädchen lehnen Rückkehr ab

Islamismus

Boko Haram: Entführte Mädchen lehnen Rückkehr ab

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    Seit Jahren waren manche Familie aus Chibok in Nigeria darauf, ihre Töchter wiederzusehen, die von Boko Haram entführt worden sind.
    Seit Jahren waren manche Familie aus Chibok in Nigeria darauf, ihre Töchter wiederzusehen, die von Boko Haram entführt worden sind. Foto: Deji Yake, dpa (Archivfoto)

    Die Islamistengruppe Boko Haram hat am Montag ein Video mit mindestens 14 der vor vier Jahren im nordnigerianischen Chibok entführten Mädchen veröffentlicht. In dem 20-minütigen Film geloben die jungen Frauen, nicht zu ihren Eltern zurückkehren zu wollen. Es ist das erste Video der Gruppe seit Mai letzten Jahres.

    Chibok-Mädchen wollen laut Video nicht zurück

    "Wir sind die Chibok-Mädchen, nach deren Rückkehr ihr euch sehnt", sagte eine der entführten Schülerinnen in dem Video. "Mit Allahs Gnade, wir werden nicht zu euch zurückkehren." Die Mädchen im Film tragen alle blaue oder schwarze Hischab-Schleier. Mindestens drei haben Säuglinge auf dem Arm.

    Die Sprecherin im Video wendet sich auch an die bereits zurückgekehrten Mädchen: "Arme Seelen", sagt sie, "Allah hat euch gesegnet und ins Kalifat gebracht." Doch sie hätten die "Rückkehr zur Ungläubigkeit" gewählt.

    Es ist unklar, wo die Botschaft aufgenommen wurde, und ob die Mädchen unter Zwang handelten. Auch Boko Harams Führer Abubakar Shekau ist in dem Video zu sehen, wie er ein Maschinengewehr abfeuert und eine 13-minütige Ansprache hält. Die Mädchen hätten "die Torheit" weltlicher Bildung verstanden, sagte Shekau.

    Boko Haram entführte 2014 276 Schülerinnen

    Die Islamisten haben wiederholt Schulen angegriffen und zerstört. Boko Haram bedeutet übersetzt "Westliche Bildung ist Sünde". Im April 2014 entführten die Symbol für das brutale Vorgehen von Boko Haram in dem westafrikanischen Land. 

    57 der Schülerinnen konnten bereits während der Entführung fliehen, 107 weitere wurden seitdem gefunden, gerettet oder freigelassen. Erst am 4. Januar hatte die nigerianische Armee mitgeteilt, eine weitere der Schülerinnen befreit zu haben. Boko Haram benutzt Entführungen als Kriegswaffe bei dem Versuch, im Norden Nigerias einen islamistischen Staat zu errichten. Durch den Konflikt wurden bisher mindestens 20.000 Menschen getötet und mehr als 2,6 Millionen vertrieben.

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