Frau Roth, sind Sie James Bond-Fan? Sie und 007 sollen ja die gleiche Waffe tragen...
Das ist Claudia Roth
Claudia Roth erblickte am 15. Mai 1955 im schwäbischen Ulm das Licht der Welt. Sie wuchs in der Nähe von Memmingen als Tochter einer Lehrerin und eines Zahnarztes auf. Die linksliberale Gesinnung der Eltern hatte erheblichen Einfluss auf ihren Werdegang.
Nach dem Abitur studierte sie für zwei Semester Theaterwissenschaft in München. Das Landestheater Schwaben stellte sie 1975 als Dramaturgin ein. Anschließend arbeitete Claudia Roth für das städtische Theater in Dortmund und für das Kinder- und Jugendtheater in Unna.
In Dortmund lernte sie die Kult-Band "Ton, Steine, Scherben" um Frontman Rio Reiser kennen. Von 1982 bis 1985 war Claudia Roth die Managerin der Gruppe. Gleichzeitig lebte sie zusammen mit den Musikern in der Scherben-Kommune in Schleswig-Holstein.
Schon als Jugendliche engagierte sich Claudia Roth bei den Jungdemokraten. 1985 begann ihre Laufbahn bei den Grünen. Über die taz suchte die Bundestagsfraktion eine Pressesprecherin. Claudia Roth bewarb sich erfolgreich und behielt die Position bis 1989. Anschließend wurde sie ins Europaparlament gewählt.
In Brüssel setzte sie sich vor allem für die Wahrung der Menschenrechte ein. Insbesondere versuchte sie die Lage der kurdischen Minderheit in der Türkei zu verbessern. Aber auch die Gleichstellung Homosexueller war für Claudia Roth ein zentrales Anliegen.
1998 wurde Claudia Roth in den Bundestag gewählt. Bis 2001 stand sie dem neu gegründeten Ausschuss für humanitäre Hilfe und Menschenrechte vor. Anschließend übernahm sie für knapp zwei Jahre den Parteivorsitz.
Nachdem 2003 eine Lockerung der strikten Trennung von Amt und Mandat beschlossen wurde, kandidierte Claudia Roth 2004 erneut für den Parteivorsitz. Sie konnte die Wahl für sich entscheiden und wurde seither immer wieder im Amt bestätigt.
2004 wurde sie für ihr Engagement als Beauftragte für humanitäre Hilfe und Menschenrechte mit dem Ritterorden der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet.
Claudia Roth ist außerdem Sprecherin des DFB-Umweltbeirates. 2010 hat sie sich erfolgreich für eine klimafaire FIFA Frauen-WM eingesetzt.
2013 gibt Claudia Roth nach der Wahl ihr Amt als Parteivorsitzende ab und ist seither als Bundestags-Vizepräsidentin in der Politik aktiv.
: James Bond ist großartig, vor allem die alten Filme. Ein echter Gentleman in jeder Lebenslage. Nur dass die Waffenlobby aus mir gleich ein „Bond-Girl“ mit scharfer Waffe machen will, das schießt doch deutlich übers Ziel hinaus.
Der Waffenlobby-Verein "prolegal" hatte auf seiner Internetseite verbreitet, Teil Ihrer Handtaschen-Ausstattung sei eine Pistole vom Typ Walther PPK. Was sagen Sie dazu?
Das ist Claudia Roth
Claudia Roth erblickte am 15. Mai 1955 im schwäbischen Ulm das Licht der Welt. Sie wuchs in der Nähe von Memmingen als Tochter einer Lehrerin und eines Zahnarztes auf. Die linksliberale Gesinnung der Eltern hatte erheblichen Einfluss auf ihren Werdegang.
Nach dem Abitur studierte sie für zwei Semester Theaterwissenschaft in München. Das Landestheater Schwaben stellte sie 1975 als Dramaturgin ein. Anschließend arbeitete Claudia Roth für das städtische Theater in Dortmund und für das Kinder- und Jugendtheater in Unna.
In Dortmund lernte sie die Kult-Band "Ton, Steine, Scherben" um Frontman Rio Reiser kennen. Von 1982 bis 1985 war Claudia Roth die Managerin der Gruppe. Gleichzeitig lebte sie zusammen mit den Musikern in der Scherben-Kommune in Schleswig-Holstein.
Schon als Jugendliche engagierte sich Claudia Roth bei den Jungdemokraten. 1985 begann ihre Laufbahn bei den Grünen. Über die taz suchte die Bundestagsfraktion eine Pressesprecherin. Claudia Roth bewarb sich erfolgreich und behielt die Position bis 1989. Anschließend wurde sie ins Europaparlament gewählt.
In Brüssel setzte sie sich vor allem für die Wahrung der Menschenrechte ein. Insbesondere versuchte sie die Lage der kurdischen Minderheit in der Türkei zu verbessern. Aber auch die Gleichstellung Homosexueller war für Claudia Roth ein zentrales Anliegen.
1998 wurde Claudia Roth in den Bundestag gewählt. Bis 2001 stand sie dem neu gegründeten Ausschuss für humanitäre Hilfe und Menschenrechte vor. Anschließend übernahm sie für knapp zwei Jahre den Parteivorsitz.
Nachdem 2003 eine Lockerung der strikten Trennung von Amt und Mandat beschlossen wurde, kandidierte Claudia Roth 2004 erneut für den Parteivorsitz. Sie konnte die Wahl für sich entscheiden und wurde seither immer wieder im Amt bestätigt.
2004 wurde sie für ihr Engagement als Beauftragte für humanitäre Hilfe und Menschenrechte mit dem Ritterorden der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet.
Claudia Roth ist außerdem Sprecherin des DFB-Umweltbeirates. 2010 hat sie sich erfolgreich für eine klimafaire FIFA Frauen-WM eingesetzt.
2013 gibt Claudia Roth nach der Wahl ihr Amt als Parteivorsitzende ab und ist seither als Bundestags-Vizepräsidentin in der Politik aktiv.
Roth: Das ist natürlich ein Schmarrn. Die einzige scharfe Waffe, die ich in meiner Handtasche jemals hatte, war „Opium“, ein sagenhaftes Parfüm von Yves Saint Laurent. Mittlerweile habe ich aber etwas abgerüstet, nämlich auf „Terre d’Hermès“. Dass die Waffenlobbyisten bei ihrer Falschmeldung nicht besonders viel Gehirnschmalz aufgewendet haben, zeigte mir auch eine Mail, die ich danach von einem Waffenexperten bekommen habe. Der hat mir nämlich ausführlich erklärt, dass an diesen Behauptungen schon deswegen nichts dran sein könnte, weil so eine James-Bond-Waffe zur Selbstverteidigung in einer Handtasche völlig ungeeignet sei. Für diesen Zweck würde er doch zu anderen Waffentypen raten ..... Aber Spaß beiseite. Die ganze Geschichte hat einen ernsten und traurigen Hintergrund: Der Waffenlobby bin ich schon länger ein Dorn im Auge, weil ich mich klar für die Abrüstung von Privatpersonen einsetze. Ich will keine tödlichen Schusswaffen in den Privathaushalten unseres Landes. Die Knarren müssen endlich raus aus den Wohnungen. Und auch kein Sportschütze braucht gefährliche Waffen für die Ausübung seines Sports. Diese Forderung ist auch eine klare Konsequenz aus dem furchtbaren Amoklauf von Winnenden. Wir müssen alles tun, damit sich so etwas nicht wiederholt.
Wie kam der Verein darauf? Die Rede war von einer Polizeikontrolle im Jahr 2010, bei der die Waffe entdeckt und Sie einen Waffenschein vorgelegt haben sollen. Was ist dran an dieser Behauptung?
Roth: Wie dieser Waffenlobby-Verein darauf kam, müssen Sie ihn selbst fragen. Es ist offenkundig ein perfider Versuch, im Internet mit haltlosen Behauptungen ein Gerücht zu streuen – in der Hoffnung, es könne sich verselbstständigen und den betroffenen Menschen sozusagen im Selbstlauf diffamieren. Das ist eine Methode, auf die einige Gruppierungen verstärkt zurückgreifen. Allerdings muss ich auch sagen, dass sich andere Waffenlobby-Vereine in einem Brief an mich sofort von dieser Kampagne distanziert haben.
Was haben Sie gedacht, als Sie die Meldung zum ersten Mal gelesen haben? Sie sollen ja bereits rechtliche Schritte gegen "prolegal" eingeleitet haben...
Roth: Als erstes habe ich bei der Vorstellung, irgendjemand könnte dieser kruden Lügenstory Glauben schenken, herzhaft gelacht. Und natürlich führte die Meldung auch zu einiger Belustigung bei meinen grünen Freundinnen und Freunden. Aber leider muss man auch so einen Unsinn ernst nehmen, weil er dann ja gleich weite Kreis zieht im Netz. Deshalb sind wir auch schnell juristisch dagegen vorgegangen. Und da die Waffennarren keinerlei Beleg für ihre fadenscheinigen Behauptungen hatten, mussten sie diese auch sofort von der Seite nehmen. Außerdem verlangen wir eine Richtigstellung.
Diverse Schützenvereine haben Sie bereits zum munteren Sportschießen eingeladen. Wann sehen wir Claudia Roth am Schießstand?
Roth: Sicher nie, das ist nicht meine Welt. Aber Sportschützen müssen ihren Sport ja nun wirklich nicht mit hochgefährlichen Schusswaffentypen ausüben, dafür hat mir noch niemand einen triftigen Grund nennen können. Wir brauchen keine tödlichen Schusswaffen im Sport und auch keine millionenfache Hochrüstung zu Hause.Stefan Drescher