AfD-Chefin Frauke Petry will sich vom Politbetrieb nicht völlig aufsaugen lassen. "Weder die Politik noch die AfD sind für mich alternativlos", sagte die Parteivorsitzende, die im Frühsommer ihr fünftes Kind erwartet, dem Tagesspiegel. Die vergangenen vier Jahre in der AfD hätten für sie persönlich einen "enormen Kraftaufwand bedeutet" sowie den "Abschied von einem geregelten Leben".
Petry und ihr Sprecher wollten sich zunächst nicht zu den Aussagen äußern, die vom Tagesspiegel dahingehend interpretiert wurden, dass Petry einen "Rückzug aus der AfD" erwäge. Petry hatte in den vergangenen Wochen mehrfach betont, sie wolle mit einer geschlossenen Partei in den Bundestagswahlkampf ziehen. Anzeichen von Amtsmüdigkeit ließ die Vorsitzende der sächsischen AfD-Landtagsfraktion nicht erkennen.
Anfeindungen aus den eigenen Reihen
Mit Blick auf Anfeindungen auch aus den eigenen Reihen sagte Petry, man dürfe diese nicht persönlich nehmen, "sonst hält man es nicht lange aus". Allerdings müsse jeder Politiker zugeben, dass ihn die Auseinandersetzungen auch persönlich berührten. "Alles andere wäre gelogen."
Bei einer Podiumsdiskussion mit Vertretern anderer Parteien am Mittwochabend in Berlin hatte Petry gesagt: "Wir müssen es wieder schaffen, als Menschen miteinander umzugehen." Sie kritisierte die Wortwahl ihres Parteikollegen Nicolaus Fest. Er hatte die Menschen, die einst über die "Gastarbeiter"-Anwerbung nach Deutschland gekommen waren, in seinem Blog als "Gesindel" bezeichnet. dpa