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Internationale Pressestimmen: "Die Dekadenz der Politik"

Internationale Pressestimmen

"Die Dekadenz der Politik"

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    Journalisten warten vor dem Schloss Bellevue in Berlin. Foto: Maurizio Gambarini dpa
    Journalisten warten vor dem Schloss Bellevue in Berlin. Foto: Maurizio Gambarini dpa

    Der Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff beschäftigt auch international die Medien. Wirklich verwundert ist offensichtlich kaum jemand, dennoch sind sich die Medien einig: Für Kanzlerin Angela Merkel könnten schwere Zeiten anbrechen.

    Medien aus der Schweiz

    Im Tages-Anzeiger aus der Schweiz wird bereits vor dem Rücktritt von "einem schmierigen Bild vom Bundespräsidenten" gesprochen: "Ob Wulff es wahrhaben möchte oder nicht: Es hat sich ein schmieriges Bild von ihm in der Öffentlichkeit eingebrannt, eines, das gar nicht passt zum höchsten Amt im Staat. (...)  Andere glauben dagegen zu wissen, Merkel habe Wulff bereits fallen lassen, weil sie fürchte, das negative Image des Staatsoberhauptes könne auf sie abfärben."

    NZZ (Schweiz) findet harte Worte für Wulff: "Als Präsident hatte sich Wulff lange Zeit beträchtlicher Popularität erfreut. Er übte sein Amt unauffällig, aber verlässlich aus, und die gelbe Presse fand Freude an seiner jungen Gemahlin, die öffentliche Auftritte sichtlich liebte. Dennoch blieb Wulff blass, und das wirkte sich in dem Moment, als die ersten Vorwürfe auftauchten, verheerend aus. Die Bürger reagierten ungnädig, weil der Präsident schon vor dem Skandal so gar keine Neigung hatte erkennen lassen, seiner Amtsführung intellektuelle Konturen zu geben. Merkel steht mit ihrer Einschätzung, Wulff habe wichtige Impulse gegeben, ziemlich alleine da – solche Impulse kamen nicht."

    Pressestimmen aus den USA

    Umfrage : der Rücktritt des BundespräsidentenBBC News (USA) analysiert den Rücktritt Wulffs mit den Worten: "(...) das ist beschämend und peinlich für Angela Merkel. Sie wählte Christian Wulff persönlich, und jetzt muss sie viel politisches Geschick einbringen, um einen angemessenen Ersatz zu finden. Gerade jetzt, wenn ihre Umfragewerte besonders hoch sind, ist das ein Schandfleck für Merkels Ruf, der auf Beständigkeit und gutem Urteilsvermögen basiert."

    Business Insider (USA) schreibt: "Das ist ein Schlag für Merkel, deren Ansehen wieder stieg, nachdem ihre Partei in fast jedem Bundesland die Mehrheit verloren hatte."

    Stimmen aus Spanien

    El País  aus Spanien schreibt: „Die Dekadenz der Politik: Der Fall Wulffs verstärkt die Missgunst der Institutionen in der öffentlichen Meinung. (...) Der Rücktritt ist ein harter Schlag für Angela Merkel, die sich stark für seine Ernennung eingesetzt hatte.“

    El Mundo (Spanien) schreibt: „Die gefährlichen Freundschaften Wulffs: Er war der perfekte Staatschef, bis ihn am 15. Dezember die dunklen Machenschaften aus der Vergangenheit einholten.“

    Meinungen aus Frankreich

    Le Monde: "Der Staatschef (...) konnte dem Druck nicht mehr standhalten, der sich in den vergangenen beiden Monaten aufgebaut hatte."

    Libération: "Herr Wulff, 52 Jahre, stand seit Mitte Dezember im Kreuzfeuer der Kritik der Medien und der Opposition. Er wurde beschuldigt, von seiner Position als niedersächsischer Landeschef profitiert zu haben."

    Meinung aus Indien

    Zeenews (Indien) schreibt: "Laut Analysen könnte der Rücktritt von Wulff ein Problem für Merkels CDU werden. Die arbeitet darauf hin, die Kontrolle über diesjährigen Wahlen in Schleswig-Holstein und im Saarland zu bekommen. Die Amtsniederlegung zeigt auf schmerzhafte Weise, dass Merkel bei ihrer eindeutigen Entscheidung für Wulff gegen den starken und vom Volk geliebten Kandidaten der Opposition daneben lag." wd, nina, nap

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