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Interaktive Grafiken: So hat die Region bei der Europawahl gewählt

Interaktive Grafiken

So hat die Region bei der Europawahl gewählt

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    Die Europawahl lieferte in Schwaben und Nachbarlandkreisen überraschende und spannende Ergebnisse.
    Die Europawahl lieferte in Schwaben und Nachbarlandkreisen überraschende und spannende Ergebnisse. Foto: Patrick Seeger, dpa (Symbolbild)

    Unsere Region wählt auch bei der Europawahl mehrheitlich die CSU - dahinter allerdings holen die Grünen mächtig auf. In zwei Städten Bayerns war die Partei stärker als die CSU. Nicht so in Schwaben und den Nachbarlandkreisen Landsberg am Lech und Neuburg-Schrobenhausen - auch wenn es manchmal knapp wurde für die CSU. Etwa in Augsburg, wo die CSU gerade einmal fünf Prozentpunkte mehr holte als die Grünen und die Partei zahlreiche Stadtviertel an die Konkurrenz abtreten musste.

    Bemerkenswert an dem Ergebnis dieser Europawahl: Überall in der Region gewann die CSU die meisten Stimmen, stets folgten ihr die Grünen auf dem zweiten Platz. Das war bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr noch anders gewesen.

    Die CSU verteidigt ihre Spitzenposition in der Region

    Was Vertreter und Wähler der Christsozialen besonders freuen dürfte: Die Partei hat im Vergleich zur Europawahl 2014 kaum Stimmen verloren. Das könnte auch am Spitzenkandidaten der CDU/CSU gelegen haben - Manfred Weber ist der CSU-Mann für Europa und hat Chancen, als erster Bayer EU-Kommissionspräsident zu werden.

    Während die CSU ihre größten Verluste in Augsburg-Stadt erlitt (von 34,7 auf 30,7 Prozent), konnte sie im Ostallgäu sogar leicht Stimmen hinzugewinnen. Auch in den anderen Wahlbezirken Schwabens und der beiden Nachbarlandkreise zeigte sich die Partei stabil - mit lediglich leichten Stimmverlusten im Vergleich zur Europawahl 2014. Mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen holte die CSU bei der Europawahl 2019 nur in einem Wahlkreis in der Region: im Kreis Donau-Ries.

    Hinweis: Um detailliertere Informationen zu einem Wahlkreis zu erhalten, müssen Sie mit der Maus - oder als Mobile-Nutzer mit Ihrem Finger - auf den jeweiligen Wahlkreis klicken.

    Die Grünen etablieren sich als neue zweite Kraft in Schwaben

    Die Europawahl war auch eine Klimawahl. Das zeigen die gewaltigen Zugewinne der Grünen auch in der Region. Die Partei um Spitzenkandidatin Ska Keller fokussierte sich im Wahlkampf auf Klimathemen. Sicher der Hauptgrund, dass sie vor allem junge Wähler für sich gewinnen konnte.

    In manchen Wahlbezirken verdoppelte die Partei ihr Wahlergebnis von 2014 fast, in einigen Städten Schwabens sprangen die Grünen über die Marke von 20 Prozent. Und in Augsburg errang die Partei sogar über 25 Prozent - was sie auf fünf Prozentpunkte an die CSU heranrücken ließ. Auffällig ist auch, dass die Grünen in keinem Wahlkreis Stimmverluste hinnehmen mussten, im Gegensatz zu ihren Mitbewerbern. Der Grünen-Trend setzt sich auch nach der Landtagswahl des vergangenen Jahres fort.

    Die Europawahl bedeutet für die SPD in der Region einen weiteren Rückschlag

    Wahlen bescheren den Sozialdemokraten seit Jahren vor allem Frust - die Europawahl ist da in Schwaben und den Nachbarlandkreisen keine Ausnahme. An mehreren Orten, zum Beispiel im Kreis Aichach-Friedberg oder dem Allgäu, hat die SPD ihr Ergebnis der Europawahl 2014 mehr als halbiert.

    Mit Ausnahme von Augsburg-Stadt und der kreisfreien Stadt Memmingen ist die Partei nirgendwo mehr im zweistelligen Prozentbereich - der klar pro-europäische Wahlkampf der Spitzenkandidatin Katarina Barley scheint in der Region nicht angekommen zu sein. War bereits die Bundestagswahl im vergangenen Jahr ein Tiefpunkt für die Sozialdemokratie in Schwaben, zeigt die Europawahl nun, dass sie kein singuläres Ereignis war. Mancherorts ist die SPD nur noch die fünftstärkste Kraft.

    Die AfD kann keinen Wahlerfolg in der Region verzeichnen

    Beim Europawahl-Ergebnis der Alternative für Deutschland (AfD) in Schwaben und den Nachbarlandkreisen ragt lediglich ein Wahlbezirk heraus: Im Landkreis Dillingen a.d. Donau konnten die Rechtspopulisten knapp drei Prozent im Vergleich zu 2014 hinzugewinnen. Sie bilden dort nun die drittstärkste Kraft.

    Ansonsten sind bei der Partei kaum spürbare Zugewinne oder Verluste zu verzeichnen, im Gegensatz zur Landtagswahl im vergangenen Jahr blieb die AfD in Schwaben meist im einstelligen Bereich. Der Kreis Dillingen ist allerdings einer der erfolgreichsten für die Rechtspopulisten in ganz Bayern. Insgesamt sind sie in Nordschwaben stärker als im Allgäu.

    Die Freien Wähler gewinnen leicht dazu

    Die Freien Wähler landen bayernweit auf dem fünften Platz. Die Partei von Hubert Aiwanger konnte in den meisten Wahlkreisen der Region leicht dazu gewinnen. Am schwächsten das Ergebnis in Augsburg: 3,2 Prozent.

    Der FDP fehlt in der Region eine Hochburg

    Richtige Hochburgen lassen sich für die FDP in der Region nicht erkennen: Bei der Europawahl wählten zwischen 2,5 (Donau-Ries) und 4,3 Prozent (Neu-Ulm) die Partei von Christian Lindner. Bayernweit geht es für die Liberalen leicht nach oben: um 0,3 Prozentpunkte.

    Die Linke zeigt sich in den Städten tendenziell stärker

    2,4 Prozent der Wähler stimmten bei der Europawahl bayernweit für Die Linke. In der Region waren es vielerorts weniger. Reüssieren konnte die Partei am ehesten in den Städten.

    Die Europawahl bringt kleinen Parteien große Stimmgewinne in Schwaben

    Überraschend erfreulich verlief die Europawahl in Schwaben und Nachbarlandkreisen gleich für mehrere Kleinparteien. Während die ÖDP ihr Wahlergebnis der Europawahl 2014 um etwa ein Prozent erhöhen konnte, verdreifachte sie es im Gegensatz zur Bundestagswahl 2017. Die Partei "Die Partei" verfünffachte ihr Ergebnis von 2014 fast und auch im Vergleich zur Bundestagswahl konnte sie ihren Stimmenanteil verdreifachen. Auch für die Tierschutzpartei gab es - verglichen mit vergangenen Wahlen - einen leichten Stimmenzuwachs: Sie knackte die Ein-Prozent-Marke.

    Lesen Sie dazu auch unsere Analyse: Partei-Hochburgen und Überraschungen: So hat Augsburg abgestimmt

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