Was macht uns Menschen schlau? Die Gene spielen eine Rolle. Auch die Bildung, die wir während unserer ersten Kindheitsjahre erfahren. Nun haben brasilianische Wissenschaftler herausgefunden, dass auch Muttermilch klüger macht.
Muttermilch: Besondere Fettsäuren wirken beim Stillen positiv
Eine große Studie der brasilianischen Universität Pelotas besagt, dass Babys, die ein Jahr lang gestillt wurden, später intelligenter und erfolgreicher werden. Sie legen im Vergleich zu den Babys, die nur einen Monat die Brust bekamen, um vier IQ-Punkte zu. Außerdem gehen sie in ihrem Leben fast ein Jahr länger zur Schule und bekommen rund hundert Euro mehr Gehalt pro Monat.
Die Wissenschaftler untersuchten die Entwicklung von 3500 Neugeborenen über 30 Jahre. Für die positiven Effekte der Muttermilch auf die Intelligenz werden vor allem langkettige gesättigte Fettsäuren verantwortlich gemacht, die wichtig für die Entwicklung des Gehirns sind.
Stillen: Muttermilch noch immer besser als Milch aus dem Handel
Für viele deutsche Experten kommt diese Erkenntnis nicht unerwartet. „Wir wissen bereits seit einer Studie aus dem Jahr 1992, dass Muttermilch sich positiv auf den IQ auswirkt“, sagt Elina Rouw von der Nationalen Stillkommission des Bundesministeriums für Ernährung.
Seither enthalte auch die Milch, die man kaufen kann, mehr langkettige Fettsäuren. Entscheidend sei jedoch das Zusammenspiel – und das enthalte nur die Muttermilch. Dennoch heiße das laut Rouw nicht, dass Mütter, bei denen Stillen nicht klappt, sich schuldig fühlen müssen. Die Ärztin lobt die brasilianischen Wissenschaftler dafür, dass sie nachweisen konnten, dass dieser Effekt unabhängig vom sozialen Umfeld auftritt: „Das ist neu.“ mit afp