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In Brötchen, Müsli und Backmischungen: Genmanipulierter Leinsamen entdeckt

In Brötchen, Müsli und Backmischungen

Genmanipulierter Leinsamen entdeckt

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    Genmanipulierter Leinsamen entdeckt
    Genmanipulierter Leinsamen entdeckt Foto: DPA

    Berlin (dpa) - In vielen EU-Ländern ist höchstwahrscheinlichgenmanipulierter Leinsamen verkauft worden. In Baden-Württembergentdeckten Lebensmittelprüfer in zahlreichen Proben Spuren derverbotenen Lein-Saat.

    "Wir gehen davon aus, dass es sich nicht nur auf Deutschlandbeschränkt, sondern ganz Europa betroffen ist", sagteLandesagrarminister Peter Hauk (CDU) am Donnerstag in Stuttgart. Ersieht keine Gesundheitsgefahr, informierte aber den Bund und dieEuropäische Union. Die Körner stammten vor allem aus Kanada.Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) forderte die Länderauf, die Gen-Körner so schnell wie möglich aus dem Handel zu nehmen.

    "Diese gentechnisch veränderten Leinsamen sind in Deutschland nichtzugelassen", sagte Aigner der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Deshalbmüssen sie vom Markt genommen werden. Dafür gibt es klare rechtlicheRegelungen, für deren Umsetzung die Bundesländer zuständig sind." DieLänder sollten unverzüglich handeln. Das Bundesamt fürVerbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit rief die Länder zuerhöhter Aufmerksamkeit im Rahmen der Kontrollen auf.

    Die Experten im Südwesten hatten die Proben im Bäckereigroßhandel,im Einzelhandel und in Drogeriemärkten erhoben. Leinsamen ist inLebensmitteln wie Backwaren oder Müsli enthalten. Aus Leinsamen wirdauch Leinöl hergestellt, das als hochwertiges Speiseöl gilt.Beanstandet wurde Leinsamen aus Handel und Weiterverarbeitung. Wohindie Leinsamen bundesweit gelangten, ist noch offen.

    Hauk will ein europaweites Importverbot für kanadischen Leinsamenerwirken. 16 von 41 Proben des Chemischen undVeterinäruntersuchungsamts Freiburg enthielten die gentechnischmanipulierte Sorte "CDC Triffit". Nur 0,05 bis 1 Prozent der Saat beiden beanstandeten Proben stamme von der manipulierten Sorte. Ihrkommerzieller Anbau ist nach Angaben des Ministeriums auch in Kanadaseit 2001 verboten. In Europa war die Sorte nie zugelassen worden. Allebeanstandeten Proben stammten aus konventionellem Anbau.

    Der Verband Deutscher Großbäckereien in Düsseldorf bestätigte dieFunde und zeigte sich empört. "Diese Leinsaat ist zwar gesundheitlichunbedenklich, gleichwohl stellt ihre Lieferung einen klaren Verstoßgegen die strikten Lieferbedingungen der Großbäckereien und gegen dasgeltende EU-Recht dar", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Martell.Unter den Mitgliedern des Verbandes sei der Ärger groß, denn dieGroßbäckereien hätten sich verpflichtet, beim Backen keine gentechnischveränderten Stoffe zu verwenden.

    Die FDP-Bundestagsfraktion warnte, Ängste zu schüren. Die zuständigeBehörde in Kanada habe die Unbedenklichkeit des Leinsamens fürErnährung und Anbau festgestellt. Linksfraktion und Grünen- Fraktionhalten Gentechnik in der Landwirtschaft für unsicher. Die

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