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Impfstoff: Forschungsministerin Karliczek hält Corona-Impfstoff für sehr sicher

Impfstoff

Forschungsministerin Karliczek hält Corona-Impfstoff für sehr sicher

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    „Es liegt eine sehr umfangreiche Datenbasis zur Sicherheit des Impfstoffes vor“, sagt Anja Karliczek (CDU).
    „Es liegt eine sehr umfangreiche Datenbasis zur Sicherheit des Impfstoffes vor“, sagt Anja Karliczek (CDU). Foto: Markus Schreiber, dpa

    Auch wenn die Zulassung des Corona-Impfstoffs schneller als üblich geschah, hat Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) keinerlei Bedenken in Bezug auf dessen Sicherheit. Im Gegenteil: „Es liegt eine sehr umfangreiche Datenbasis zur Sicherheit des Impfstoffs vor. Die ist größer als die Datenbasis bei vielen anderen Impfstoffen“, sagte Karliczek im Interview mit unserer Redaktion.

    In die Testung des Impfstoffs mit 44.000 Probanden seien auch ältere Teilnehmer einbezogen worden. „Normalerweise sind es etwa 5000 bis 10.000 Probanden“, erläuterte die Ministerin.

    Karliczek Ministerium hat die Erprobung des Biontech-Impfstoffs mit 375 Millionen Euro unterstützt

    Weil das Serum der Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer in weniger als einem Jahr entwickelt wurde, zweifeln nicht wenige  Deutsche an der Sicherheit des Präparats. „Das Versprechen, das immer Sicherheit vor Schnelligkeit gelautet hat, ist in den vergangenen Monaten eingelöst worden“, erklärte hingegen die CDU-Politikerin. Ihr Ministerium hat die Erprobung des Biontech-Impfstoffs mit 375 Millionen Euro unterstützt.

    In dieser Reihenfolge wird in Deutschland gegen Corona geimpft

    Die Reihenfolge der Impfungen ist in einer Verordnung des Gesundheitsministeriums festgelegt.

    Zunächst sollen Menschen an die Reihe kommen, die unter "höchste Priorität" eingestuft sind. Dazu gehören Bürgerinnen und Bürger, die älter als 80 Jahre sind, ...

    ...genauso wie Menschen, die in Pflegeheimen betreut werden oder dort arbeiten.

    Auch Pflegekräfte in ambulanten Diensten und Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen mit erhöhtem Expositionsrisiko gehören dazu. Darunter fallen: Mitarbeiter in Corona-Impfzentren, Notaufnahmen oder Intensivstationen.

    "Höchste Priorität" haben außerdem Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen, die Risikogruppen behandeln. Darunter ist zum Beispiel die Transplantationsmedizin gelistet.

    Als nächstes sollen Menschen geimpft werden, die unter "hohe Priorität" kategorisiert sind. In erster Linie sind das jene, die über 70 Jahre alt sind.

    Auch wer bestimmte Erkrankungen oder Behinderungen aufweist, fällt in diese Kategorie. Dazu gehören Trisomie 21 und Demenz. Auch wer eine Organtransplantation hatte, wird mit hoher Priorität geimpft.

    Es genügt außerdem, Kontaktperson von Menschen in Risikogruppen zu sein, um mit hoher Priorität geimpft zu werden werden. Dazu gehören enge Kontaktpersonen von Menschen über 80, von Schwangeren oder Bewohnern von Pflegeheimen. Auch Personen, die in Einrichtungen für Senioren oder für Menschen mit geistiger Behinderung leben, sollen mit hoher Priorität geimpft werden. Außerdem fallen Pflegerinnen und Pfleger, die Menschen mit Behinderung stationär oder ambulant betreuen, in diese Kategorie.

    Auch bestimmte Berufsgruppen sollen schnell an die Reihe kommen. Vor allem solche, die in der Öffentlichkeit aktiv sind und viel Kontakt zu Bürgern haben. Dazu gehören Polizisten und Ordnungskräfte, die auf Demonstrationen unterwegs sind, sowie Mitarbeiter in Flüchtlings- und Obdachlosenunterkünften oder Krankenhäusern.

    Als dritte Kategorie definiert das Gesundheitsministerium Menschen mit "erhöhter Priorität". Dazu gehört die Altersgruppe zwischen 60 und 70 Jahren.

    Außerdem sollen dann Menschen geimpft werden, die zwar in medizinischen Berufen arbeiten, aber einem niedrigerem Expositionsrisko ausgesetzt sind. Dazu gehören Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Laboren.

    Erhöhte Priorität haben auch Menschen mit folgenden Krankheiten: Adipositas, chronische Nierenerkrankung, chronische Lebererkrankung, Immundefizienz oder HIV-Infektion, Diabetes mellitus, diversen Herzerkrankungen, Schlaganfall, Krebs, COPD oder Asthma, Autoimmunerkrankungen und Rheuma.

    Auch bestimmte Berufsgruppen fallen in diese Kategorie. Darunter Lehrer und Erzieher, Polizisten, Regierungsmitarbeiter, Verwaltungsangestellte, Feuerwehrmänner und -frauen, Katastrophenschutz, THW oder Justiz.

    Erhöhte Priorität haben außerdem Menschen, die in kritischer Infrastruktur arbeiten. Dazu gehören Apotheken und Pharmawirtschaft, öffentliche Versorgung und Entsorgung, Ernährungswirtschaft, Transportwesen, Informationstechnik und Telekommunikation.

    Auch Personen mit prekären Arbeits- oder Lebensbedingungen werden mit erhöhter Priorität geimpft.

    Wer nicht in eine dieser drei Kategorien fällt, wird ohne Priorität geimpft. Also erst dann, wenn Menschen aus diesen Kategorien an der Reihe waren.

    Seit Sonntag wird das Mittel in ganz Deutschland verimpft. Bis Ende des ersten Quartals sollen sechs Millionen Menschen hierzulande die schützenden Spritzen erhalten.

    Lesen Sie das ganze Interview hier: Ministerin Karliczek über Biontech: "Herausragende wissenschaftliche Leistung"

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