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Impfen: "Quasi"-Impfpflicht in Deutschland: Kitas müssen Eltern ohne Impfberatung melden

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"Quasi"-Impfpflicht in Deutschland: Kitas müssen Eltern ohne Impfberatung melden

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    Kitas sollen Eltern ohne Impfberatung melden.
    Kitas sollen Eltern ohne Impfberatung melden. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

    Seit Anfang des Jahres machen sich diverse Infektionen und Viren in Deutschland und Europa breit. Parallel dazu stellt sich auch seitdem die Frage der Impfpflicht, da sich viele aufgrund fehlender Impfungen mit Krankheiten wie zum Beispiel die Masern anstecken. Noch gibt es keine

    Kitas müssen Eltern melden: "Quasi"-Impfpflicht?

    Letzten Freitag billigte der Bundesrat das Gesetz, das Kitas zukünftig verpflichtet, Eltern beim Gesundheitsamt zu melden, die keine Impfberatung für ihre Kinder nachweisen können.

    Damit will die Bundesregierung den Druck auf die Eltern erhöhen, um Impflücken weiter zu schließen. Auch wenn das keiner Impfpflicht gleichkommt, könnte man schon fast von einer "Quasi"-Impfpflicht sprechen.

    Das "Gesetz zur Modernisierung der epidemiologischen Überwachung übertragbarer Krankheiten" sieht außerdem erweiterte Meldepflichten vor, um Krankheitsausbrüche schneller in den Griff zu bekommen. So muss unter anderem das Auftreten der sogenannten Krätze in Pflegeheimen und anderen Gemeinschaftsunterkünften künftig dem Gesundheitsamt gemeldet werden.

    Zudem soll das Robert-Koch-Institut (RKI) bis spätestens 2021 ein elektronisches Melde- und Informationssystem aufbauen. Dort sollen dann alle Daten von Ärzten, Laboren, Behörden und vom RKI zu übertragbaren Krankheiten zusammenfließen.

    Weiteres Vorgehen der "Quasi"-Impfpflicht: Verweigerung der Beratung wird mit Bußgeld geahndet

    Bereits mit dem Präventionsgesetz war 2015 eine verpflichtende Impfberatung vor der Aufnahme eines Kindes in eine Einrichtung eingeführt worden. Wer sich verweigert, dem kann das Gesundheitsamt schon jetzt ein Bußgeld von 2500 Euro auferlegen. Die Kitas mussten die betreffenden Eltern bisher allerdings nicht verpflichtend an das Gesundheitsamt melden.

    Fragen und Antworten zum Thema Impfen

    Was ist Impfen?

    Mittels einer Spritze mit abgetöteten Viren oder Virusbestandteilen wird der Körper dazu animiert, vorbeugend Antikörper gegen bestimmte Krankheitserreger zu bilden.

    Ist Impfen Pflicht?

    Nein, aber Ärzte empfehlen es aus gutem Grund.

    Welche Impfungen brauche ich?

    Hausarzt Dr. Berger empfiehlt Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung, Keuchhusten, Hepatitis B, das Bakterium Haemophilus influenzae, Masern, Röteln, Mumps.

    Bin ich geimpft?

    Auskunft gibt der Impfpass. Ist er nicht auffindbar, hilft nach Angaben von Dr. Berger ein Bluttest. Gerade Menschen, die mit Kindern arbeiten, müssen über ihre Impfungen Bescheid wissen.

    Wer kann impfen?

    Alle Ärzte.

    Wo kann ich mich informieren?

    Auf den Internetseiten www.impfen-info.de und www.rki.de/impfen. (huda)

    In Deutschland besteht keine Impfpflicht, diese wird aber von den obersten Gesundheitsbehörden öffentlich empfohlen. AZ

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