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IHK-Namensdebatte: Schwäbischer Denkanstoß

IHK-Namensdebatte

Schwäbischer Denkanstoß

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    Der Präsident der IHK Schwaben, Andreas Kopton.
    Der Präsident der IHK Schwaben, Andreas Kopton.

    Augsburg Jeder Allgäuer ist ein Schwabe, aber nicht jeder Schwabe ist ein Allgäuer. Deshalb stößt der Vorschlag von Augsburgs IHK-Präsident Andreas Kopton nicht gerade auf ungeteilte Begeisterung.

    Zu seiner am Wochenende geäußerten Idee, die Industrie- und Handelskammer Schwaben in "IHK Allgäu" umzubenennen, sagt beispielsweise der CSU-Landtagsabgeordnete Max Strehle (Kreis Augsburg) gegenüber unserer Zeitung klipp und klar: "Das ist eine Schnapsidee!" Da das

    Zurückhaltender äußerte sich Strehles Parteifreund Markus Ferber, Chef der Schwaben-CSU. Die IHK könne sich grundsätzlich nennen, wie sie wolle, sie solle sich aber am Namen des Bezirks orientieren, und der heiße nun mal Schwaben. Er hege Zweifel, ob sich etwa das Ries oder Augsburg durch eine IHK "Allgäu" vertreten fühlten.

    Schwabens Regierungspräsident Karl Michael Scheufele hatte Koptons Vorschlag bei der Allgäu-Konferenz am Wochenende in Memmingen noch vage als "interessanten Beitrag" bezeichnet. Gestern äußerte er sich auf Anfrage etwas deutlicher: "Wir sind alle stolz auf unser Schwaben. Das Allgäu ist ein starker Teil davon. Alles andere ist kein Thema und steht nicht zur Diskussion, auch nicht im Sommerloch."

    Im Allgäu hingegen wurde die Idee sowohl mit Überraschung als auch Freude aufgenommen. Der Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser hält das Argument Koptons für stichhaltig. Der hatte angeführt, jenseits der Mainlinie gelte "Schwaben" meist als Teil Baden-Württembergs, wohingegen das Allgäu immer nur mit dem Süden Bayerns verbunden werde. Die Marke "Allgäu" sei nun einmal weithin bekannt, so Kaiser. Damit könne man die Region nach außen hin gut vertreten. Er hätte "nichts dagegen", wenn die IHK ihren Namen ändere. Ob dies allerdings realistisch sei, müsse man offen lassen.

    Seine Skepsis ist wohl angebracht, denn gestern holte IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Saalfrank den Ideenballon seines Präsidenten wieder ein Stück weit ein. Dessen Aussage sei als "Denkanstoß" zu verstehen gewesen. Über eine Namensänderung werde hausintern sehr wohl nachgedacht, um die Kammer nach außen hin besser darstellen zu können. Dabei könne der Begriff "Allgäu" durchaus eine Rolle spielen. Allerdings sagte Saalfrank auch deutlich: "Allgäu allein wird es mit großer Sicherheit nicht werden.

    Übrigens: Die Handwerkskammer hat kein Problem mit ihrem Namen. Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner: "Eine Änderung ist für die HWK Schwaben kein Thema. Unser Kammerbezirk ist der Regierungsbezirk Schwaben."

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