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Hungerstreik beendet: Timoschenko ins Krankenhaus verlegt

Hungerstreik beendet

Timoschenko ins Krankenhaus verlegt

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    Die inhaftierte Ex-Regierungschefin der Ukraine, Julia Timoschenko, leidet an einem Bandscheibenvorfall und wurde vom Gefängnis in eine Klinik verlegt.
    Die inhaftierte Ex-Regierungschefin der Ukraine, Julia Timoschenko, leidet an einem Bandscheibenvorfall und wurde vom Gefängnis in eine Klinik verlegt. Foto: Sergey Dolzhenko, dpa

    Die in Haft erkrankte ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko ist aus ihrer Gefängniszelle in Charkow in ein örtliches Krankenhaus verlegt worden. Der Transport der Oppositionsführerin sei in Begleitung des Neurologen Lutz Harms von der Berliner Klinik Charité erfolgt, der die 51-Jährige nun behandeln soll. Das berichteten Medien aus der Ex-Sowjetrepublik am Mittwoch. Die ukrainische Polizei eskortierte am Mittwochvormittag einen Konvoi aus vier Fahrzeugen in das Krankenhaus der ostukrainischen Stadt.

    Bandscheibenvorfall wird in Klinik behandelt

    Zehn Fakten zur Ukraine

    Die Ukraine wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 unabhängig. Die Hauptstadt ist Kiew. Die Ukraine ist mit 603.700 Quadratkilometern der größte Flächenstaat in Europa. Zum Vergleich: Die Bundesrepublik misst 357.121Quadratkilometer.

    Die Ukraine war zusammen mit Polen der Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft 2012. Spielstätten in der Ukraine waren: Die Hauptstadt Kiew, Donezk im Südosten, Lemberg (Lwiw) in der Westukraine und Charkow im Nordosten des Landes.

    Staatsoberhaupt der Ukraine ist seit 2010 Präsident Wiktor Janukowytsch. Sein Vorgänger im Amt war Wiktor Juschtschenko, der 2004 als ein Held der Orangenen Revolution international bekannt wurde.

    Julia Timoschenko: Julia Timoschenko war von Januar bis September 2005 und von Dezember 2007 bis März 2010 Ministerpräsidentin der Ukraine unter Präsident Wiktor Juschtschenko. Seit August 2011 befindet sich die 51-Jährige mit der charakteristischen Zopffrisur in Haft.

    Die Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist eine Autonome Republik innerhalb der Ukraine. Sie hat rund zwei Millionen Einwohner und ist 26.100 Quadratkilometer groß. Die größte Stadt der Krim ist Sewastopol.

    Die Stadt Odessa, im Südwesten des Landes an der Schwarzmeerküste gelegen, gilt als ein Zentrum der Liberalen und Intellektuellen. Odessa hat rund eine Million Einwohner.

    Die Ukraine ist innerhalb des Landes in vielfacher Hinsicht gespalten. Der Fluss Dnepr, an dem die Stadt Dnipropetrowsk liegt, gilt als die geographische Trennlinie des Landes. Westlich ist die Nähe zu Europa und der Europäischen Union deutlich stärker ausgeprägt als im Osten, der die Nähe zu Russland pflegt.

    Die Ukraine galt zu Stalins Zeiten wegen ihrer fruchtbaren Schwarzböden als die "Kornkammer" der Sowjetunion. Als Stalin die Landwirtschaft kollektivierte, brach in den 1920 Jahren eine Hungersnot aus, die bis heute einen bestimmenden Platz im nationalen Gedächtnis der Ukraine hat.

    Fußballerisch erzielten die Ukrainer ihren bisher größten Erfolg bei er EM 2006: Die ukrainische Mannschaft erreichte das Viertelfinale.

    Die Boxer Wladimir und Vitali Klitschko haben für die Ukraine den Weltmeistertitel im Schwergewicht geholt.

    Timoschenko hatte angekündigt, nach der Verlegung in die Klinik einen Hungerstreik abzubrechen. Nach eigenen Angaben hatte sie am 20. April mit dem Hungerstreik begonnen. Die wegen angeblichen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Gefängnis verurteilte Politikerin klagt seit Monaten über einen schweren Bandscheibenvorfall.

    Spezialisten der Berliner Charité hatten sich vergangene Woche mit Timoschenko auf eine Behandlung in der Klinik von Charkow rund 450 Kilometer östlich der Hauptstadt Kiew verständigt. Das Angebot der Bundesregierung, die Führerin der prowestlichen Orangenen Revolution von 2004 in Deutschland zu pflegen, lehnt

    Kritik am Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft

    Das Co-Gastgeberland der Fußball-Europameisterschaft ist wegen des Falles scharfer internationaler Kritik und Boykottdrohungen ausgesetzt. Staatspräsident Viktor Janukowitsch wird vorgeworfen, seine politische Rivalin "kaltstellen" zu wollen. dpa/AZ

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