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Kommentar: Home-Office öffnet der Ausbeutung die Tür

Kommentar

Home-Office öffnet der Ausbeutung die Tür

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    Wer Zuhause arbeitet, kann oft schlechter abschalten.
    Wer Zuhause arbeitet, kann oft schlechter abschalten. Foto: Daniel Naupold, dpa

    Heimarbeit kann Segen sein, aber auch Fluch. Denn die Flexibilität wird mitunter teuer erkauft. Das Risiko der Selbstausbeutung wächst, wenn nicht nur die acht Stunden in der Firma zur Erledigung der Aufgaben zur Verfügung stehen. Sondern alle 24, die ein Tag hat. Der Blick in die Geschichte muss uns Warnung sein. Die Weber etwa stellten in der vorindustriellen Zeit Stoffe zuhause auf eigenen Handwebstühlen her. Die Auftraggeber brachten nur das Rohmaterial und holten die fertige Ware ab. Um alles andere mussten sich die Weber selbst kümmern: Anschaffung und Wartung der Webstühle, die Räume, Heizung und Licht. Mit der Unabhängigkeit war es nicht weit her, ihrer Ausbeutung Tür und Tor geöffnet.

    Die Digitalisierung darf nicht Arbeitnehmerrechte beschneiden

    Auch heute steht das Konzept des modernen Arbeitsverhältnisses mit geregelten Zeiten, Urlaubsansprüchen und Mutterschutz massiv unter Druck. Durch die Digitalisierung können immer mehr Tätigkeiten auch im „Home-Office“ ausgeführt werden. „Echte“ Arbeitsplätze dagegen werden immer mehr als Kostenfaktor gesehen, gerade in den teuren Metropolen. Hier muss die Politik gegensteuern, so gut es irgendwie geht. Denn der digitale Fortschritt darf nicht zu einem Rückschritt bei den Arbeitnehmerrechten führen.

    Lesen Sie dazu auch: AOK-Studie zeigt: Arbeiten im Home-Office macht unglücklich

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