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Helmut Kohl: Wie sich die Region an den "Kanzler der Einheit" erinnert

Helmut Kohl

Wie sich die Region an den "Kanzler der Einheit" erinnert

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    Bundeskanzler Helmut Kohl nahm am 16. Juli 1997 vom früheren Landrat Anton Dietrich (rechts) in Dillingen den Europäischen St.-Ulrichs-Preis entgegen.
    Bundeskanzler Helmut Kohl nahm am 16. Juli 1997 vom früheren Landrat Anton Dietrich (rechts) in Dillingen den Europäischen St.-Ulrichs-Preis entgegen. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Der "Kanzler der Einheit" ist tot. Im Alter von 87 Jahren starb Helmut Kohl am Freitag in seinem Haus in Ludwigshafen. Doch nicht nur in seiner pfälzischen Heimat gedenken Angehörige und Bürger dem Politiker und Menschen Helmut Kohl. Auch in Bayerisch-Schwaben verbinden viele Menschen Erinnerungen mit dem Altkanzler.

    Kohl in Augsburg: Der Brief im Aufzug

    So war Kohl war ein paar Mal in Augsburg zu Gast. Alt-Oberbürgermeister Peter Menacher erinnert sich unter anderem, wie er mit ihm Aufzug fuhr und einen Brief überreichte: Darin war das Anliegen der Augsburger Kanuten geäußert, der Kanu-Sport möge doch olympisch bleiben. Dies stand zu der Zeit auf der Kippe. Nur wenige Tage später erhielt Menacher Post vom Bundeskanzler. "Darin stand, dass er das Anliegen verfolgt." Das Ergebnis: Die Sportart blieb olympisch. Mehr zu Kohl in Augsburg lesen Sie hier.

    Kohl im Kreis Augsburg: Im Clinch mit Strauß

    Der Altkanzler wird auch vielen Menschen im Landkreis Augsburg im Gedächtnis bleiben. So zum Beispiel dem früheren CSU-Landtagsabgeordneten Max Strehle, der Kohl mehrfach begegnet ist und in Deubach (Gessertshausen) wohnt: "Zum einen war ich dabei, als er einmal Augsburg besucht hat." Bei einer anderen Gelegenheit sei er mit dem Bundeskanzler auf einem Fest in Königsbrunn gewesen. Kohl habe es nicht leicht gehabt mit dem damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, erinnert sich Strehle. Wie erinnern sich weitere Politiker aus dem Landkreis an Kohl?

    Kohl im Kreis Aichach-Friedberg: Verstoß gegen das Protokoll

    1982 hielt der spätere Bundeskanzler Kohl eine Wahlkampfrede in Aichach – und verstieß zum Entsetzen der Sicherheitsleute gegen das Protokoll: Er stieg aus dem Auto, entdeckte ein Hinweisschild in Richtung des damaligen Cafés Kögl und bestand darauf, einen Kaffee zu trinken. Erst danach ging es zu Fuß zum Volksfestplatz, wo Kohl seine Rede hielt und sich ins Goldene Buch der Stadt eintrug. So erinnern sich die Menschen in Aichach-Friedberg an Kohl.

    Am 30. Juni 1982 trug sich Helmut Kohl im Beisein von Bürgermeister Alfred Riepl ins Goldene Buch der Stadt Aichach ein.
    Am 30. Juni 1982 trug sich Helmut Kohl im Beisein von Bürgermeister Alfred Riepl ins Goldene Buch der Stadt Aichach ein. Foto: Heinrich Hutzler (Archivfoto)

    Kohl im Kreis Dillingen: "Kanzler-Fieber" an der Donau

    Viele Landkreisbürger erinnern sich noch genau an den 16. Juli 1997. Damals nahm der CDU-Politiker in Dillingen den Europäischen St.-Ulrichs-Preis entgegen. In der Donaustadt grassierte damals das "Kanzler-Fieber". Und auch Landrat Leo Schrell erinnert sich noch genau an die Preisvergabe. "Das souveräne und staatsmännische Auftreten von Helmut Kohl hat mich sehr beeindruckt", sagt Schrell. Als der Kanzler zu Besuch nach Dillingen kam.

    Kohl im Kreis Günzburg: Ungeheuerlicher Andrang

    Das hatten die Günzburger so noch nicht gesehen: Ein deutscher Bundeskanzler, der ein gutes Jahr später zum "Kanzler der Einheit" werden sollte und ein französischer Staatspräsident schlendern über den Marktplatz der Stadt. Wobei – von Schlendern kann eigentlich keine Rede ein. Denn der Andrang war ungeheuerlich an diesem 4. April 1989. Viele wollten einen Blick von dem 1,93 Meter großen und Raum füllenden Helmut Kohl erhaschen - und vom mächtigsten Mann Frankreichs, Francois Mitterrand. Wie sich Theo Waigel an seinen Wegbegleiter erinnertundwas die beiden im Krumbacher Festzelt machten.

    Kohl im Kreis Unterallgäu: Ein sehr lustiger Kanzler

    Zwanzig Jahre ist es her, dass Helmut Kohl Bad Wörishofen besucht hat: am 15. Juni 1997. "Der Kanzler war damals sehr lustig drauf", erinnert sich Ludwig Scharpf, der lange im Stadtrat Mitglied war. Auch der frühere stellvertretende Kurdirektor Werner Büchele erinnert sich an eine gelöste und heitere Veranstaltung, wofür er besonders den früheren Bürgermeister Erwin Singer verantwortlich macht. "Kohl und Singer haben regelrecht geschäkert", meint Büchele. Die launige Begrüßung des früheren Bürgermeisters hat der frühere Kanzler wohl nicht alle Tage erlebt, weswegen er Singer schließlich scherzhaft als "wirkliches Prachtexemplar" eines Bürgermeisters bezeichnete. Welche ungewöhnlichen Einblicke gab Kohl bei seinem Besuch?.

    AZ/axhe

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