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Heinz-Christian Strache: Flüchtlinge in Kasernen? Österreichs Vizekanzler rudert zurück

Heinz-Christian Strache

Flüchtlinge in Kasernen? Österreichs Vizekanzler rudert zurück

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    Österreichs Vizekanzler Heinz-Christian Strache will eine nächtliche Ausgangssperre für Asylbewerber, die in Zukunft in Kasernen wohnen sollen.
    Österreichs Vizekanzler Heinz-Christian Strache will eine nächtliche Ausgangssperre für Asylbewerber, die in Zukunft in Kasernen wohnen sollen. Foto: Herbert Neubauer, dpa (Archivfoto)

    Österreichs Vizekanzler Heinz-Christian Strache von der rechtspopulistischen FPÖ hat umstrittene Aussagen zur Verschärfung bei der Unterbringung von Asylbewerbern relativiert. Quartiere für Flüchtlinge in leerstehenden Kasernen seien derzeit kein Thema, sagte der FPÖ-Chef Strache am Freitag nach der Regierungsklausur im steirischen Schloss Seggau. "Es sind keine Massenquartiere geplant." Auch Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) sagte: "Es ist in meinem Ressort im Moment kein Thema." Die neue Regierung aus Konservativen und Rechtspopulisten verfolgt laut Strache vielmehr das Ziel, illegale Migration zur Gänze zu stoppen.

    Asylbewerber in Kasernen? Empörung in Wien

    Strache hatte Donnerstagabend in einem Interview mit dem ORF davon gesprochen, Flüchtlinge theoretisch in Kasernen unterzubringen. Ähnliches steht auch in einem Papier der neuen Regierungsparteien ÖVP und FPÖ. Sogar eine Ausgangssperre für Flüchtlinge am Abend und nachts hielt der Vizekanzler für denkbar - ohne Details zu nennen. "Es braucht Ordnung, so lange es ein offenes Asylverfahren gibt", sagte Strache in der TV-Sendung "Wien heute".

    Die Stadt Wien kritisierte den Vorschlag Straches. Asylbewerber seien Menschen, keine Gefangenen, sagte die sozialdemokratische Sozialstadträtin Sandra Frauenberger. Zudem würden größere Quartiere auch höhere Kosten verursachen. Der Wiener Stadtrat für Bildung und Integration, Jürgen Czernohorszky (SPÖ), twitterte, dass die FPÖ "Integrieren" nie verstanden habe und nun zu "Internieren" übergehe. Wenn das der neue Stil sein sollte, sei das menschenverachtend. Er fragte sich außerdem, ob sich Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) von dem Vorstoß seines Stellvertreters distanzieren werde. Das dürfte nach der Relativierung Straches nicht mehr notwendig sein. (dpa/ida)

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