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Handwerkerbonus: Teure Rechnung für Steuerzahler

Handwerkerbonus

Teure Rechnung für Steuerzahler

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    Handwerker in einer Mietwohnung: Die Bundesregierung will den Handwerkerbonus ändern.
    Handwerker in einer Mietwohnung: Die Bundesregierung will den Handwerkerbonus ändern. Foto: Axel Heimken/Archiv (dpa)

    Die Erwägung der Bundesregierung, die Förderung des sogenannten Handwerkerbonus in seiner jetzigen Form zu ändern, stößt in der Region auf Widerstand. Bislang können Steuerzahler Handwerkerrechnungen mit bis zu 1200 Euro Arbeitskosten im Jahr von der Steuerschuld abziehen. Die Gesamthöhe soll sich zwar nicht ändern, künftig sollen allerdings nur noch

    Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schwaben sieht die Einführung eines Sockelbetrags in Höhe von 300 Euro kritisch: „Der Steuerbonus auf Handwerksleistungen ist eine Erfolgsgeschichte, da er eine unbestrittene positive Wirkung auf die Eindämmung der Schwarzarbeit hat“, sagt er. Handwerkeraufträge werden durch den Handwerkerbonus legal vergeben, Arbeits- und Ausbildungsplätze gesichert. Davon profitiere seiner Meinung nach nicht zuletzt auch der Staat über Mehreinnahmen bei Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen.

    Handwerkerbonus: Ersparnisse sollen Klimaschutz zugute kommen

    Durch die Einführung der Bagatellgrenze erwartet der Staat Ersparnisse in Höhe von 400 Millionen Euro. Damit will die Koalition die energetische Gebäudesanierung mit einer steuerlichen Förderung ausbauen, um das Klima zu schützen. Die Bundesregierung strebt an, den CO2-Ausstoß in Deutschland bis 2020 um 40 Prozent zu senken. Durch die Förderung von etwa neuen Heizkesseln oder der Gebäudedämmung will die Regierung der Stromwirtschaft entgegenkommen, damit die Emissionsminderung nicht allein durch das Herunterfahren von Kohlekraftwerken erbracht werden müsse.

    „Dieses sehr erfolgreiche Instrument des Handwerkerbonus zugunsten einer anderen Maßnahme, nämlich der steuerlichen Anreizförderung für die energetische Gebäudesanierung, auszuspielen und gegenzurechnen, ist volkswirtschaftlich widersinnig“, sagt Wagner. Dennoch spricht sich der Hauptgeschäftsführer auch für Investitionen in den Klimaschutz aus. „Auch hiervon profitiert der Staat: Denn ein Euro an staatlicher Förderung zieht sechs bis acht Euro an privaten Investitionen nach sich“, sagt er.

    Am morgigen Mittwoch will das Kabinett die neuen „Nationalen Aktionspläne“ zum Klimaschutz und zur Energieeffizienz verabschieden.

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