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Gymnasium: Auch neun Jahre möglich: G8-Schüler können freiwillig verlängern

Gymnasium: Auch neun Jahre möglich

G8-Schüler können freiwillig verlängern

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    Ob sie das Abitur nach acht oder neun Jahren ablegen wollen, sollen Schüler in Bayern zukünftig selbst entscheiden dürfen.
    Ob sie das Abitur nach acht oder neun Jahren ablegen wollen, sollen Schüler in Bayern zukünftig selbst entscheiden dürfen. Foto: Armin Weigel dpa

    Nach langem Streit um das achtstufige Gymnasium G8 sollen Schüler künftig selbst aussuchen können, ob sie acht oder neun Jahre bis zum Abitur brauchen.

    Absage an G9

    Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) erteilte am Freitag aber einer Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums eine Absage: "Bildungspolitischer Dilettantismus", sagte der CSU-Politiker dazu. Doch sollen die Gymnasiasten "in begründeten Fällen" die Möglichkeit bekommen, ein freiwilliges zusätzliches Jahr einzulegen. "Wir können dadurch eine individuelle Lerngeschwindigkeit für den Schüler ermöglichen und schrauben nicht am System herum", sagte Spaenle.

    Verlängerung in der Mittelstufe möglich

    Das G8 soll demnach in seiner Grundkonzeption unverändert bleiben. In der Mittelstufe von der 8. bis zur 10. Klasse soll es für die Schüler aber die Verlängerungsmöglichkeit geben. Spaenle nannte vor allem Schüler, die in bestimmten Fächern Schwierigkeiten haben - grundsätzlich ist aber auch an Gymnasiasten gedacht, die etwa "besondere Begabungen" weiter entwickeln wollen.

    "Wir wollen dem einzelnen Schüler - wo notwendig - mehr Zeit und Raum einräumen", sagte Spaenle. Die Einzelheiten stehen aber noch nicht fest. "Ich kann jetzt noch keine kultusministerielle Bekanntmachung geben von A1 bis Z25", sagte Spaenle. Für ein neunjähriges Gymnasium hatte sich unter anderem der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) stark gemacht. "Eine solche Rückwärtsrolle wäre eine Tortur für Schulen und Schüler", meinte Spaenle dazu.

    Spaenle will Lehrplan leicht kürzen

    Der Kultusminister will außerdem sämtlichen 310 staatlichen Gymnasien in Bayern die Möglichkeit geben, einen sogenannten gebundenen Ganztagszug anzubieten - das bedeutet, dass am Nachmittag auch Unterricht stattfindet und nicht nur Betreuung angeboten wird. Spaenle geht davon aus, dass zunächst etwa ein Drittel der Gymnasien von der neuen Möglichkeit Gebrauch machen wird. Das wären etwa 100 Schulen.

    Außerdem will das Kultusministerium den Gymnasial-Lehrplan leicht kürzen. "Wir überlegen, an der einen oder anderen Stelle echte Kürzungen vorzunehmen, allerdings in moderatem Rahmen", sagte Kultusstaatssekretär Bernd Sibler. Gedacht ist an die Fächer Mathematik, Physik und Geschichte. Die Änderungen sind die Folge einer Fragebogenaktion des Ministeriums an den Gymnasien, bei der viele Lehrer in diesen drei Fächern Änderungsbedarf anmeldeten. dpa-lby

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