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Guido Westerwelle: Westerwelle: "Ich bin nicht in ein schwarzes Loch gefallen"

Guido Westerwelle

Westerwelle: "Ich bin nicht in ein schwarzes Loch gefallen"

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    Der ehemalige Außenminister Guido Westerwelle trägt inzwischen Bart.
    Der ehemalige Außenminister Guido Westerwelle trägt inzwischen Bart. Foto: Britta Pedersen, dpa

    Jahrelang war Guido Westerwelle eine der führenden Personen der deutschen Politik: als Vorsitzender der FDP, als Oppositionsführer, als Bundesaußenminister. Mit dem Ausscheiden der

    Nun hat Westerwelle der "Welt" ein Interview gegeben. Und kommt darin zu einem Schluss. Einer der Gründe, warum es Deutschland so gut gehe, sei die FDP, zitiert er CDU-Mann Volker Kauder in dem Interview. "Dass unser Land so gut dasteht, hat auch mit den Leistungen der FDP in 60 Jahren Bundesrepublik zu tun – auch in der christlich-liberalen Koalition", hatte dieser jüngst gesagt. Die FDP habe sich um Deutschland verdient gemacht.

    Ex-FDP-Chef Westerwelle sieht das ähnlich. "Das dürfen wir gelegentlich auch mal sagen. Denn es ist die Tatsache".

    Guido Westerwelle: Ich musste nicht für den Alltag resozialisiert werden"

    Guido Westerwelle: Gesagt ist gesagt

    "Wir Liberale werden kämpfen, ich werde kämpfen." Guido Westerwelle am 6. Januar 2011 beim Dreikönigstreffen der Liberalen in Stuttgart.

    "Ich bin keiner, der bei Sturm von Deck geht." Zitat von Westerwelle am 12. Dezember 2010 im ZDF zu Rücktrittsforderungen wegen der schlechten Umfragewerte der FDP.

    "Schwarz und Grün passt so gut zusammen wie Lakritze und Spinat." Am 29. November 2010 in Berlin über den Bruch der schwarz-grünen Koalition in Hamburg.

    "Ihr kauft mir den Schneid nicht ab." Auf dem FDP-Parteitag in Siegen am 14. März 2010 als Reaktion auf Kritik an seiner Person.

    "Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein." Am 11. Februar 2010 in einem Beitrag zur Hartz-IV-Debatte.

    "Das ist Deutschland hier." Mit diesen Worten lehnte Guido Westerwelle am 28. September 2009 in Berlin die Bitte eines britischen Journalisten ab, eine Frage auf Englisch zu beantworten.

    "Ich bin jünger als Sie - aber nicht blöder." Zum damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF am 18. September 2005.

    "Die Grünen sind bei der Jugend out. Das liegt auch daran, dass die Grünen bis vor kurzem immer noch gedacht haben, die Festplatte ist das, wo auf der Konfirmation die Salami serviert wird." Am 6. Januar 2001 auf dem Dreikönigstreffen der Liberalen in Stuttgart.

    "Dieses Bundeskabinett erinnert an Einsteins Relativitätstheorie: Fünf Flaschen im Keller sind relativ wenig, fünf Flaschen im Kabinett sind relativ viel." Am 6. Januar 2000 auf dem Dreikönigstreffen der Liberalen in Stuttgart.

    "Herr Stoiber könnte als Außenminister nicht einmal Frieden mit Österreich halten." Dies sagte Westerwelle am 27. Juni 1998 auf dem Bundesparteitag der Liberalen in Leipzig.

    Mit seinem eigenen Abgang von der politischen Bühne hingegen geht Westerwelle nach eigener Aussage locker um: "Ich bin weder in das berühmte schwarze Loch gefallen, noch musste ich für den Alltag resozialisiert werden", so der Ex-Außenminister. Er habe lediglich einige Passwörter neu anfordern müssen, da er sich nicht an sie habe erinnern können.

    Westerwelle Foundation soll deutschen Mittelstand exportieren

    Westerwelle arbeitet seit seinem Ausscheiden aus der Regierung wieder als Rechtsanwalt. Zudem hat er eine Stiftung gegründet, die Westerwelle Foundation - eine Idee, auf die ihn Hillary Clinton gebracht hat. Mit der

    Westerwelle möchte beispielsweise junge Unternehmer aus den Mittelmeerstaaten unterstützen. Helfen solle dabei das Modell des "German Mittelstand". Den deutschen Mittelstand sieht Westerwelle als Grund dafür, dass es Deutschland wirtschaftlich so gut geht.

    Demnach ein Modell, das es zu exportieren gelte: "Wir sehen doch, wie wichtig es ist, dass sich in diesen Umbruch- und Aufbruchländern ein gesunder Mittelstand mit den entsprechenden Bildungschancen für die eigenen Kinder und Enkelkinder herausbildet."

    Westerwelle zur Gleichberechtigung: "Es ist mein Leben"

    In Sachen Politik liegt Ex-Politiker Westerwelle nach eigener Aussage Europa am Herzen, das noch eine "politische Existenzkrise" vor sich habe: "Ich hoffe, dass wir genügend Persönlichkeiten haben, die das große Ganze nicht übersehen und die vor lauter Ärger der Gegenwart noch erkennen, dass wir in Zeiten einer Welt mit neuen Kraft- und Machtzentren darauf angewiesen sind, uns als europäische Schicksalsgemeinschaft zu verstehen.

    Auch auf das Thema Homosexualität geht Westerwelle in dem Interview nochmals ein - zu diesem Thema hatte sich der Ex-FDP-Chef nach Ende seiner Dienstzeit politisch geäußert und Thomas Hitzlsperger nach dessen Outing gelobt. "Es ist mein eigenes Leben", sagt er zu seinem Einsatz für die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben in Deutschland. mol 

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