"Bei rund 30 Prozent der Anbieter scheint es zum Geschäftsmodell zu gehören, die Kunden in lange Warteschleifen zu schicken, die bis zu drei Euro pro Minute kosten", sagte Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn am Freitag in Berlin. Die Bundesregierung will die "Abzocke" bei Telefon-
Union und FDP haben im Koalitionsvertrag vereinbart, dass sie das Problem der Kosten bei Warteschleifen am Telefon für Verbraucher angehen wollen. Konkrete Maßnahmen ließen sie aber offen. "Wir wollen die Problematik der unterschiedlichen Handhabung der Kostenverteilung bei Warteschleifen im Telefonverkehr auf deren Praxistauglichkeit hin überprüfen", heißt es im
Aigner strebt eine Lösung zugunsten der Verbraucher an. Die Bundesnetzagentur prüft derzeit, bei Gesprächen zwischen einem kostenpflichtigen und einem kostenfreien Teil zu unterscheiden. Die Grünen-Politikerin Höhn ist skeptisch. "Dazu müssen erst Voraussetzungen im Telefonnetz geschaffen werden, die schon seit Jahren ohne Folgen in der Diskussion sind", sagte sie. "Es gibt aber schon eine Lösung, den viele Firmen praktizieren. Bei Warteschleifen wird man automatisch auf eine kostenfreie Nummer umgeleitet."
Bei einer Untersuchung von rund 50 Telefonnummern, die die Grünen- Fraktion im Dezember veröffentlicht hatte, dauerte die Warteschleife bei 15 Anbietern durchschnittlich länger als eine Minute. Die teuerste Warteschleife kostete 13 Euro (7 Minuten mal 1,86 Euro).