"Die Opfer von Rassismus sind die Helden und Heldinnen, denen wir gedenken sollten, nicht den Tätern", sagt Erhard Grundl, Sprecher für Kulturpolitik bei den Grünen, unserer Redaktion. Das bedeute nicht, dass alle Statuen abgerissen werden müssten. "Das Stehenlassen von Denkmälern die von Rassismus und anderen Verbrechen zeugen, ist indes keine Option", sagt Grundl. Deutschland werde an diese Erinnerungsstätten Hand anlegen müssen.
Rassismus-Debatte: Bauliche Veränderungen reichen den Grünen nicht aus
"Damit meine ich nicht, sie einfach zu tilgen und somit aus dem öffentlichen Blickfeld der nachfolgenden Generationen zu entfernen", erklärt der Grünen-Politiker. "Wir sollten die Aufarbeitung unserer Geschichte immer sichtbar machen, also diese Denkmäler wirklich stürzen." Das Umlegen oder Auf-den-Kopf-Stellen, wie es Prof. Jürgen Zimmerer von der Uni Hamburg in seiner Idee der "Gegendenkmäler" vorschlage, halte er für deutlich wirkungsmächtiger.
Doch alleine mit baulichen Veränderungen wird es nach Ansicht der Grünen nicht getan sein. "Wir brauchen aber vor allem Orte, an denen unsere jüngere und fernere Vergangenheit aktiv aufgearbeitet werden kann", sagt Grundl. "Denn zur Auseinandersetzung mit unserer Geschichte gehört mehr als nur das bloße Aufstellen von Denkmälern."
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