Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Wahl in Hamburg: Grün gewinnt, CDU verliert: So hat Hamburg gewählt

Wahl in Hamburg

Grün gewinnt, CDU verliert: So hat Hamburg gewählt

    • |
    SPD Spitzenkandidat und Erster Bürgermeister Peter Tschentscher freut sich bei der Wahlparty und feiert mit den Parteimitgliedern.
    SPD Spitzenkandidat und Erster Bürgermeister Peter Tschentscher freut sich bei der Wahlparty und feiert mit den Parteimitgliedern. Foto: Axel Heimken, dpa

    Im Rest der Republik ist Rot-Grün schon lange ein politisches Auslaufmodell – in Hamburg dagegen hat die Koalition aus Sozialdemokraten und Grünen sich am Sonntag eine weitere Amtszeit gesichert. Die hohen Verluste der SPD wurden dabei durch die Zugewinne der Grünen mehr als wettgemacht, die ihr Ergebnis nach ersten Hochrechnungen in etwa verdoppelt haben und auf 24,2 Prozent kommen. Allerdings fuhr die SPD in Deutschlands zweitgrößter Stadt mit 39 Prozent eines ihrer besten Ergebnisse im Bundesgebiet ein. Starke Verluste gab es für die CDU mit nur noch elf Prozent.

    Bürgerschaftswahl in Hamburg: AfD mit überraschend schlechtem Ergebnis

    Überraschend schlecht schnitt die AfD mit 5,3 Prozent ab, die am Wahlabend zunächst um den Einzug in das Parlament zittern musste. Noch knapper war es für die FDP. Vorläufige Zahlen „nach vereinfachter Auszählung“ aller Wahlkreise sahen die Liberalen bei exakt 5,0 Prozent in der Bürgerschaft. Allerdings könnte die FDP nach Bekanntwerden eines Auszählungsfehlers den Wiedereinzug in die Bürgerschaft verpassen. Durch eine Verwechslung im Bezirk Langenhorn wurden dort versehentlich die 22,4 Prozent der Grünen den Liberalen zugeteilt, wie der zuständige Bezirkswahlleiter Tom Oelrichs der Deutschen Presse-Agentur am Montag sagte.

    Ein vorläufiges amtliches Endergebnis wird wegen des komplizierten Hamburger Wahlsystems erst für den Montagabend erwartet.

    Trotz des sehr guten Abschneidens der Grünen bleibe die SPD die bestimmende Kraft in Hamburg, betonte Bürgermeister Peter Tschentscher, der vor knapp zwei Jahren die Nachfolge von Olaf Scholz im Rathaus angetreten und im Wahlkampf auf Auftritte der neuen Parteivorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans verzichtet hatte.

    Rein rechnerisch könnten die Sozialdemokraten zwar auch eine Koalition mit der CDU schmieden. Für ihn, so Tschentscher, sei Rot-Grün jedoch die „erste Option“. Auch Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Fegebank sprach sich für eine Fortsetzung der Koalition aus. Dies sei „der klare Wählerauftrag“.

    CDU erreicht bei Bürgerschaftswahl in Hamburg eines der schlechtesten Ergebnisse überhaupt

    Union und Liberale kommen im bürgerlichen Hamburg zusammen auf weit unter 20 Prozent. Zum Vergleich: Noch im Jahr 2008 hatte die CDU unter ihrem damaligen Bürgermeister Ole von Beust gut 42 Prozent der Stimmen geholt. Für die durch die Krise in Thüringen schwer gebeutelte Partei ist das Ergebnis in der Hansestadt eines der schlechtesten überhaupt in ihrer Geschichte. „Daran gibt es nichts schönzureden“, betonte Generalsekretär Paul Ziemiak und sprach von einem bitteren Tag für die Union.

    Für die AfD sind die leichten Verluste in Hamburg nach einer Serie gewonnener Landtagswahlen mit teilweise zweistelligen Ergebnissen ein Rückschlag. Nach Ansicht von CSU-Generalsekretär Markus Blume wurde sie in Hamburg vor allem für ihr „geistiges Brandstiftertum“ abgestraft. „Wähler wenden sich ab von der AfD“, sagte Blume.

    Der Hamburger AfD-Spitzenkandidat Dirk Nockemann warf den anderen Parteien eine „maximale Ausgrenzungskampagne“ vor. Die ganze Zeit habe die AfD konstant bei sieben Prozent gelegen, nach dem Eklat in Thüringen sei es dann aber immer weiter nach unten gegangen.

    Lesen Sie dazu auch:

    • Kommentar: In Hamburg siegt die Vernunft
    • Live-Blog: Die News und Ergebnisse der Hamburg-Wahl heute
    • Wahlanalyse: Wie die Hamburg-Wahl die große CDU-Krise verschärft

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden