Die FDP hat das von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und seinem französischen Amtskollegen Bruno Le Maire vorgelegte „Manifest“ zur Industriepolitik vor als staatswirtschaftlichen Irrweg kritisiert. „Das Ziel darf doch nicht sein, den Wettbewerb in Europa zu reduzieren, damit sich mit hohen Monopolpreisen große Konzerne bilden“, sagte der stellvertretende FDP-Fraktionschef Michael Theurer unserer Redaktion.
„Das vorderste Ziel müsste stattdessen sein, China und andere Märkte für den Wettbewerb zu öffnen“, betonte der FDP-Politiker. „Denn die Frage, warum ein fusionierter europäischer Konzern mehr Chancen in China haben sollte, bleibt völlig unbeantwortet", fügte Theurer hinzu.
Altmaier und Le Maire befürworten eine Reform des EU-Wettbewerbsrechts mit einem Vetorecht der Politik, um „europäische Champions“ nach dem Vorbild des Flugzeugbauers Airbus zu bilden. Hintergrund der Pläne ist die an Bedenken der EU-Wettbewerbshüter gescheiterte Fusion der Zugsparten von Siemens und dem französischen Konkurrenten Alstom.