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Großer Zapfenstreich: Heute wird Wulff der Marsch geblasen

Großer Zapfenstreich

Heute wird Wulff der Marsch geblasen

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    Ex-Bundespräsident Christian Wulff bekommt am heutigen Donnerstag seinen umstrittenen Großen Zapfenstreich.
    Ex-Bundespräsident Christian Wulff bekommt am heutigen Donnerstag seinen umstrittenen Großen Zapfenstreich. Foto: dpa

    Großer Zapfenstreich: Nach dem zweiten Rücktritt eines Bundespräsidenten (nach Köhler nun Wulff) in zwei Jahren wird der Ruf nach einer direkten Wahl immer lauter. Fast vier von fünf Deutschen unterstützen diese Forderung. Der voraussichtliche künftige Präsident Gauck kann dennoch mit viel Unterstützung rechnen.

    Große Mehrheit will Präsidenten-Direktwahl

    Beinahne 80 Prozent der deutschen Bürger wünschen sich eine Direktwahl des Bundespräsidenten durch das Volk. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa hervor. Bisher wird der Präsident durch die Bundesversammlung bestimmt. Der voraussichtliche neue Bundespräsident Joachim Gauck kann demnach mit einem Vertrauensvorschuss in sein neues Amt starten.

    Fast drei Wochen nach seinem Rücktritt wird Ex-Bundespräsident Christian Wulff  heute mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet.

    Zapfenstreich für Christian Wulff

    Auf die Frage, ob der Präsident wie in Österreich direkt vom Volk gewählt werden soll, antworteten 47 Prozent, sie seien "voll und ganz dafür". "Eher dafür" sind noch einmal 31 Prozent, "eher dagegen" zwölf Prozent. "Voll und ganz dagegen" sind nur vier Prozent. Der Rest hat keine Meinung.

    Für Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff gibt es nach Ansicht einer großen Mehrheit keinen Weg zurück in die Politik. 73 Prozent der Befragten meinen, für Wulff werde es keine Rückkehr in ein politisches Amt geben. Nur 15 Prozent halten ein Comeback für möglich.

    Feier in Schloss Bellevue: Kritik und Absagen

    Am heutigen Donnerstag wird Wulff (52) mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet. Er war am 17. Februar zurückgetreten, weil die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen ihn aufgenommen hat. Dabei geht es um den Verdacht der Vorteilsannahme. Überschattet wird die Feier im Garten des Schlosses Bellevue von massiver Kritik und zahlreichen Absagen: Rot-Grüne Spitzenpolitiker und Wulffs Amtsvorgänger nehmen nicht teil.

    Beinahe die Hälfte der Befragten sehen das Amt des Bundespräsidenten durch die Affäre Wulff dauerhaft beschädigt. 44 Prozent sind dieser Ansicht, 47 Prozent glauben nicht an bleibenden Schaden.

    Zapfenstreich: Altes endet

    Präsidentschafts-Kandidat Joachim Gauck kann seine Arbeit laut der Umfrage mit einem Vertrauensvorschuss starten: 41 Prozent sind der Meinung, Gauck werde ein guter Bundespräsident sein. 14 Prozent sind gegenteiliger Ansicht. Immerhin 40 Prozent antworteten mit "ich weiß nicht."

    Die Erwartungen an Gauck sind dabei zwischen den Geschlechtern, Altersgruppen und den Anhängern der Parteien relativ ähnlich. 44 Prozent der Männer erwarten, dass er ein guter Präsident wird, aber nur 39 Prozent der Frauen. Besonders hoch sind die Erwartungen bei den über 55-Jährigen mit 48 Prozent.

    Hohe Erwartungen nach Bundespräsidenten-Kandidaten Gauck

    Dabei wächst die Zustimmung mit dem Einkommen. Bei den Einkommen über 4000 Euro liegt sie bei 51 Prozent, bei denen zwischen 500 und 1000 Euro nur bei 30 Prozent. Besonders positiv beurteilen Gauck SPD-Wähler mit 61 und Grüne mit 58 Prozent. Bei den Unionswählern liegt die Zustimmung bei 44 Prozent. AZ/dpa

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