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Große Koalition: Angela Merkel zum dritten Mal zur Bundeskanzlerin gewählt

Große Koalition

Angela Merkel zum dritten Mal zur Bundeskanzlerin gewählt

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    Applaus für Bundeskanzlerin Angela Merkel, nachdem zum dritten Mal zur Kanzlerin gewählt worden ist.
    Applaus für Bundeskanzlerin Angela Merkel, nachdem zum dritten Mal zur Kanzlerin gewählt worden ist. Foto: Kay Nietfeld (dpa)

    Im Bundestag erhielt die 59-Jährige am Dienstag 462 Stimmen, wie Bundestagspräsident Norbert  Lammert (CDU) mitteilte. Das sind 42 Stimmen weniger, als Union und  SPD zusammen Abgeordnete im neuen Parlament stellen.

    150 Abgeordnete stimmten den Angaben zufolge mit Nein, neun Abgeordnete enthielten sich. Zehn Parlamentarier gaben keine Stimme  ab.

    Das ist Angela Merkel

    Angela Dorothea Merkel kam am 17. Juli 1954 als erste Tochter von Horst und Herlind Kasner in Hamburg zur Welt. Die Mutter arbeitete als Lehrerin, der Vater ist evangelischer Theologe.

    Kurz nach ihrer Geburt zog die Familie in die DDR.

    Ab 1961 besuchte Angela Merkel die Polytechnischen Oberschule in Templin. 1973 machte sie an der Erweiterten Oberschule in Templin ihr Abitur mit 1,0.

    Anschließend studierte sie Physik an der ehemaligen Karl-Marx-Universität in Leipzig. Bei einem Studentenaustausch mit Moskau und Leningrad lernte sie den Physiker Ulrich Merkel kennen, den sie 1977 heiratete. Die Ehe hielt vier Jahre.

    An der Akademie der Wissenschaften in Berlin, wo sie am Zentralinstitut für physikalische Chemie arbeitete, lernte Merkel ihren aktuellen Lebensgefährten Joachim Sauer kennen. Das Paar heiratete 1998.

    Der Titel ihrer Doktorarbeit lautet: "Untersuchung des Mechanismus von Zerfallsreaktionen mit einfachem Bindungsbruch und Berechnung ihrer Geschwindigkeitskonstanten auf der Grundlage quantenchemischer und statistischer Methoden". Angela Merkel hat die Arbeit 1986 eingereicht.

    Merkel war kein SED-Mitglied, aber auch nicht im zivilen oder kirchlichen Widerstand gegen das Regime aktiv. Erst in der Umbruchphase am Ende der 80er Jahre hat sie sich politisch engagiert. Sie arbeitete erst ehrenamtlich, später hauptberuflich für die Partei "Demokratischer Aufbruch".

    Nach dem Wahldebakel ihrer Partei 1990 schloss sich Angela Merkel der CDU an. Am 3. desselben Jahres wurde sie Ministerialrätin im Bundespresse- und Informationsamt.

    Kohls nominierte sie im November 1990 überraschend als Bundesministerin für Frauen und Jugend. Den schnellen Quereinstieg verdankt sie vor allem ihrem Gönner Helmut Kohl. Angela Merkel wird deshalb auch "Kohls Mädchen" genannt.

    Im Oktober 1994 übernahm sie im Kabinett Kohl das Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

    Anlässlich der CDU-Spendenaffäre 1999, in die Helmut Kohl verstrickt war, kritisierte sie ihren Wegbereiter öffentlich und distanzierte sich von ihm.

    Als Schäuble im Februar 2000 als Partei- und Fraktionsvorsitzender zurücktrat, übernahm Angela Merkel den Vorsitz. Auf dem CDU-Bundesparteitag in Essen wurde sie mit überwältigender Mehrheit zur neuen DCU-Chefin gewählt.

    Seit 22. November 2005 ist Angela Merkel Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist die erste Frau an der Spitze Deutschlands, das erste Staatsoberhaupt aus den neuen Bundesländern und war 51 Jahren die jüngste Amtsinhaberin.

    Zentrale Bestandteile ihrer Regierungsarbeit waren zunächst Klima- und Energiepolitik sowie die Vertiefung transatlantischer Beziehungen. Später standen die Finanzkrise und ihre weitreichenden Folgen an der Spitze der Agenda.

    Merkel galt als Befürworterin der Stromerzeugung durch Kernenergie. Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima 2011 änderte sie offiziell ihre positive Meinung zur Atomkraft.

    Bundeskanzlerin Angela Merkel ist für «Forbes» der zweitmächtigste Mensch der Welt. Das US-Magazin platzierte die CDU-Politikerin 2012 direkt hinter US-Präsident Barack Obama.

    2013 holte Angela Merkel für die CDU den Sieg bei der Bundestagswahl.

    Um 11 Uhr soll Merkel von Bundespräsident Joachim Gauck ihre  Ernennungsurkunde erhalten, danach wird sie im Bundestag vereidigt.  Anschließend ernennt Gauck die Bundesminister von CDU, CSU und SPD,  die danach ebenfalls im Bundestag vereidigt werden.

    Am späten  Nachmittag kommt das Bundeskabinett zu seiner konstituierenden  Sitzung zusammen. afp

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