Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Großbritannien: Wer folgt auf Theresa May? Wahl des nächsten Premierministers beginnt

Großbritannien

Wer folgt auf Theresa May? Wahl des nächsten Premierministers beginnt

    • |
    Wer folgt ihr als Parteichef(in) nach?Insgesamt zehn von elf Bewerbern sind nach Mays Rücktritt für den Vorsitz der Tories nominiert worden. Als Favorit gilt Boris Johnson.
    Wer folgt ihr als Parteichef(in) nach?Insgesamt zehn von elf Bewerbern sind nach Mays Rücktritt für den Vorsitz der Tories nominiert worden. Als Favorit gilt Boris Johnson. Foto: Leon Neal/PA Wire, dpa

    Im Rennen um die Nachfolge Theresa Mays als Parteichefin der britischen Konservativen und Premierministerin stimmen die Abgeordneten der Tory-Fraktion an diesem Donnerstag erstmals ab.

    Zehn Bewerber haben ihren Hut in den Ring geworfen. Als Favorit gilt der ehemalige Außenminister Boris Johnson. Gute Chancen werden auch Außenminister Jeremy Hunt und Innenminister Sajid Javid eingeräumt. Umweltminister Michael Gove musste nach Geständnissen über früheren Drogenkonsum einen Dämpfer hinnehmen.

    Neuer Tory-Parteichef: Überraschungen sind möglich

    Beim ersten Wahlgang am Donnerstag scheiden alle Kandidaten aus, die weniger als 17 Abgeordnete hinter sich vereinen können. Die Stimmzettel werden zwischen 11 und 13 Uhr entgegengenommen. Mit einem Ergebnis wird kurze Zeit später gerechnet. Die Abstimmung ist geheim, deshalb werden auch Überraschungen nicht ausgeschlossen.

    Als Wackelkandidaten gelten Ex-Arbeitsministerin Esther McVey, Entwicklungshilfeminister Rory Stewart, Mark Harper und die ehemalige Ministerin für Parlamentsfragen Andrea Leadsom. Ex-Brexit-Minister Dominic Raab und Gesundheitsminister Matt Hancock dürften zwar eine Runde weiterkommen, doch mehr wird ihnen kaum zugetraut.

    Weiter ausgesiebt wird am Montag, wenn 33 Befürworter für ein Weiterkommen notwendig sind. Bis Ende nächster Woche soll die Zahl der Kandidaten dann auf zwei reduziert werden, die sich in einer Stichwahl den rund 160.000 Parteimitgliedern stellen sollen. Wer neuer Tory-Parteichef und damit Premierminister wird, soll in der Woche ab dem 22. Juli feststehen.

    Boris Johnson will Brexit-Deal neu verhandeln

    Der ehemalige britische Außenminister, Boris Johnson, kandidiert für das Amt des Vorsitzenden der Konservativen Partei.
    Der ehemalige britische Außenminister, Boris Johnson, kandidiert für das Amt des Vorsitzenden der Konservativen Partei. Foto: Kirsty Wigglesworth/AP, dpa

    Johnson will das Abkommen über den EU-Austritt nachverhandeln. Das kündigte er am Mittwoch in London bei einer Rede zum Auftakt seiner Kampagne an.

    Ein "besserer Deal" sei möglich, sagte Johnson. Er wolle keinen Austritt ohne Abkommen, aber das Land müsse sich darauf vorbereiten, um den Druck auf die Verhandlungspartner in Brüssel zu erhöhen. "Es ist wichtig, robust, entschlossen und entschieden zu sein", so Johnson. Zudem müsse die Austrittsfrist am 31. Oktober auf jeden Fall eingehalten werden.

    Brüssel hat bereits mehrfach klargemacht, dass es keine Nachverhandlungen an dem Austrittsvertrag geben kann. Erst am Dienstag wiederholte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker diese Position. Der Vertrag müsse respektiert werden, wer auch immer der nächste britische Premierminister sein werde, sagte Juncker im Gespräch mit dem Portal Politico.

    May war mit dem Deal über den EU-Austritt drei Mal im Parlament gescheitert und als Konsequenz vergangene Woche von ihrem Amt als Parteichefin zurückgetreten. Eigentlich hätte der EU-Austritt des Landes bereits am 29. März erfolgen sollen, zwei Mal musste er verschoben werden. Die Briten hatten sich im Juni 2016 in einem historischen Referendum mit knapper Mehrheit für den Brexit ausgesprochen. (dpa)

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier .

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden