Wie lange wird die Europäische Zentralbank Griechenland noch unter die Arme greifen?
Sollte es am Sonntag beim EU-Sondergipfel keine Lösung geben, bleibt der Zentralbank nichts anderes übrig, als den Geldhahn zuzudrehen.
Wäre das dann schon der Grexit?
Das würde die griechischen Geldinstitute zahlungsunfähig machen und die Katastrophe beschleunigen. Ein Grexit wäre kaum zu vermeiden.
Ist Euro-Land darauf vorbereitet?
Schon seit 2012 wird ein solches Szenario unter dem Arbeitstitel „Plan Z“ vorbereitet. Aber es gibt keine schriftlichen Aufzeichnungen, keine Akten, keine Mails. EU-Kommissionspräsident Juncker sagt, man sei auf das Schlimmste vorbereitet.
Wie würde der Grexit ablaufen?
In einem ersten Schritt würde der griechische Staat Gehälter wohl nicht mehr in Euro, sondern mit Schuldscheinen auszahlen, die dann zum Einkauf benutzt werden könnten. Gleichzeitig müsste die Athener Regierung eine neue Währung einführen. Das wäre vermutlich die „Neue Drachme“. Die Geldmenge könnte die Regierung ebenso steuern wie das Verhältnis zum Euro.
Was hätte das für Folgen?
Die neue Währung würde längst nicht die Kaufkraft des Euro haben. Das hat fatale Folgen, weil viele Menschen in schneller Zeit verarmen. Ihr Geld wird ja umgerechnet, was einer Enteignung gleichkommt.
Könnte sich Athen gegen einen Grexit wehren?
Der Rauswurf eines Landes ist nicht möglich. Andererseits würden durch EU und Zentralbank Fakten geschaffen, die einen Verbleib ausschließen. Wenn die EZB ihr Geld zurückfordert, ist Athen pleite. dr