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Gewalt-Exzess: Seehofer fordert harte Strafen für Krawallmacher

Gewalt-Exzess

Seehofer fordert harte Strafen für Krawallmacher

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    Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU, M), Thomas Strobl (CDU, l), Innenminister von Baden-Württemberg und Fritz Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen, r), Oberbürgermeister von Stuttgart, besuchen den Ort der Geschehnisse der nächtlichen Randale in der Stuttgarter Innenstadt. 
    Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU, M), Thomas Strobl (CDU, l), Innenminister von Baden-Württemberg und Fritz Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen, r), Oberbürgermeister von Stuttgart, besuchen den Ort der Geschehnisse der nächtlichen Randale in der Stuttgarter Innenstadt.  Foto: Marijan Murat

    Vor zwei Wochen musste sich die Polizei in Deutschland noch schmerzhaften Rassismusvorwürfen stellen, nach der Gewaltorgie von Stuttgart schließen sich die Reihen hinter den Beamten wieder. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fordert Respekt und Unterstützung für sie. „Wer Polizistinnen und Polizisten angreift, wer sie verächtlich macht oder den Eindruck erweckt, sie gehörten ,entsorgt’, dem müssen wir uns entschieden entgegenstellen“, sagte Steinmeier nach den Ausschreitungen vom Wochenende.

    Zwischen 400 und 500 Krawallmacher waren in der Nacht zum Sonntag marodierend durch die Innenstadt gezogen, griffen Polizisten an und verletzten 19 Beamte. Am Montag wurden laut Polizei sieben Haftbefehle beantragt, unter anderem wegen Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung. Ein 16-Jähriger muss sich wegen versuchten Totschlags verantworten, weil er nach Angaben der Staatsanwaltschaft einem am Boden liegenden Studenten gezielt gegen den Kopf getreten haben soll.

    Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verlangt harte Strafen für die Randalierer. „Ich erwarte, dass die Justiz den Tätern, die gestellt werden konnten oder noch können, auch eine harte Strafe ausspricht“, meinte der

    Verbale Angriffe auf Polizei von mehreren Seiten

    Das war in den vergangenen Wochen anders. Ausgelöst durch die Proteste in den USA wegen der Polizeigewalt gegen Schwarze gerieten auch die deutschen Sicherheitskräfte in den Fokus. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken warf der Polizei hierzulande vor, dass ein Teil der rund 300.000 Beamten latent rassistisch sei. Die Antidiskriminierungsstelle der Bundesregierung hielt die pauschale Anschuldigung für gerechtfertigt.

    In den letzten Tagen sorgte dann ein Text der linken Tageszeitung taz für Empörung bei den Polizisten. Sie wurden darin als Müll und Abfall tituliert. Seehofer hatte angekündigt, Strafanzeige gegen die Autorin des Stücks zu stellen. Danach intervenierte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Innenminister ruderte zurück. Er wollte sich zunächst mit den Juristen seines Ministeriums beraten.

    Risse sind in einer beschädigten Scheibe eines Einzelhandelsgeschäfts zu sehen. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei hatten dutzende gewalttätige Kleingruppen in der vergangenen Nacht die Innenstadt verwüstet und mehrere Beamte verletzt. 
    Risse sind in einer beschädigten Scheibe eines Einzelhandelsgeschäfts zu sehen. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei hatten dutzende gewalttätige Kleingruppen in der vergangenen Nacht die Innenstadt verwüstet und mehrere Beamte verletzt.  Foto: Marijan Murat

    Videos aus der Krawallnacht hatten zunächst den Eindruck erweckt, auch in Stuttgart könnten Migranten mit der Polizei abgerechnet haben. Doch die Behörden erklärten rasch, dass sie keine politische Motivation sehen. Alkohol und Drogen hätten bei vielen jungen Männern die Sicherungen durchbrennen lassen. Darunter seien Deutsche mit und ohne Migrationshintergrund gewesen, genauso wie Ausländer. Die Polizeiführung rechnet sie der „Event- und Partyszene“ zu.

    Pfeiffer: Corona-Krise als eine Ursache

    Der Kriminologe Christian Pfeiffer hält diese Zuordnung hingegen für ungeeignet, um zur Ursache für den Gewaltausbruch vorzustoßen. Für Pfeiffer ist er Ausdruck der Corona-Krise. „Wir haben durch

    Lesen Sie dazu auch: Nach Krawallen in Stuttgart: Politik und Polizei beraten über Folgen

    Und den Kommentar: Krawalle in Stuttgart: Es geht zu wie im Bürgerkrieg

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