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Gesundheit: Schlafprobleme: Viele leiden psychisch unter Corona-Krise

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Schlafprobleme: Viele leiden psychisch unter Corona-Krise

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    Vor allem bei jungen Menschen verzeichnen Psychologen einen Anstieg bei depressiven Symptomen.
    Vor allem bei jungen Menschen verzeichnen Psychologen einen Anstieg bei depressiven Symptomen. Foto: Felix Kästle, dpa (Symbol)

    Die Corona-Krise belastet viele Menschen psychisch. Nicht wenige werden sogar krank. Erste Zahlen von Krankenkassen, Zwischenergebnisse von Studien sowie Erfahrungen von Psychologen und Ärzten weisen darauf hin. Gerade in der Lockdown-Phase haben sich wohl Probleme wie etwa Schlafstörungen, Depressionen oder Suchterkrankungen verschärft.

    So verzeichnen viele Krankenkassen einen deutlichen Anstieg von Krankmeldungen aufgrund seelischer Leiden in den Monaten März und April. Die Zahlen seien aber mit großer Vorsicht zu behandeln, da ein sehr hoher Anteil darauf beruhen könnte, dass aus Sorge vor Corona-Maßnahmen und Praxisschließungen mehr Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ausgestellt oder verlängert wurden. „Sichere Erkenntnisse werden wir erst kommendes Jahr haben, wenn wir alle tatsächlichen Behandlungsdaten auswerten und abgleichen können“, sagt die Chefmedizinerin der Barmer Ersatzkassen, Ursula Marschall.

    Isolation in der Corona-Krise setzt den Menschen zu

    Doch auch Psychologen berichten von Auffälligkeiten: „Wir sehen in wöchentlichen Forschungsberichten, dass die Isolation, die anfänglich unklare Bedrohung durch das Virus, aber auch die Existenzängste bei vielen Betroffenen zu einer depressiven Symptomatik führen“, sagt Fredi Lang vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP). Dies gelte vor allem für Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen.

    Lang leitete die Corona-Hotline, die der Berufsverband zu Quarantänemaßnahmen geschaltet hatte und dabei bis zu 400 Anrufe am Tag verzeichnete: „Es gab eine reale Zunahme der psychischen Belastungen, die gerade auf sich selbst gestellte Menschen in der Isolation oft nicht mehr bewältigen konnten“, so der Psychologe. „Da ist es ein großer Unterschied, ob man allein mit seinen Ängsten auf sich selbst zurückgeworfen ist oder ob man auch in der Corona-Zeit über ein Netzwerk verfügt, das einen mit Telefon- oder Videogesprächen auffangen kann.“

    Covid-19-Pandemie war und ist ein Stresstest für die Seele

    „Corona war und ist in Teilen noch ein immenser Stresstest für die Seele“, sagt auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig. „Die Zeit des Lockdown war für Menschen mit Suchtproblemen nicht leicht. Isolation ist natürlich das Letzte, was Menschen in solchen Lebenslagen guttut.“ Sie sei deshalb sehr dankbar, dass viele Hilfseinrichtungen ihr Beratungsangebot gerade in dieser kritischen Phase telefonisch oder digital ausgebaut und so weiterhin den Kontakt mit Betroffenen gehalten haben.

    Auch die Anonymen Alkoholiker in Augsburg berichten, dass es mehr Zugriffe auf ihre Webseite gebe. Und Dr. Anne Koopmann vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim kann mit einer Studie aus ihrem Haus belegen, dass während des Lockdown deutlich öfter zu Wein, Bier & Co. gegriffen wurde.

    Schlafprobleme durch die Corona-Krise: Bayern schlafen schlecht

    Aber nicht nur die Gefahr an einer Sucht oder seelisch zu erkranken, nimmt zu. Selbst nachts treiben die Gedanken an die Pandemie immer mehr Menschen um. Und besonders betroffen sind offenbar die Menschen im Freistaat: Christian Bredl, Chef der Techniker Krankenkasse (TK) in Bayern, sagt: „Corona raubt vielen Bayern den Schlaf.“ Bei der Umfrage „Corona 2020“ des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der TK gaben 14 Prozent der bayerischen Befragten an, dass sie seit Beginn der Corona-Pandemie schlechter schlafen als zuvor. Das ist der TK zufolge mit Abstand der höchste Wert in Deutschland.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Die Politik muss den Menschen das Gefühl geben, mit ihrer Angst nicht allein zu sein

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