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Gespräch mit Medwedew abgehört: Mikrofonpanne bringt Barack Obama in Erklärungsnot

Gespräch mit Medwedew abgehört

Mikrofonpanne bringt Barack Obama in Erklärungsnot

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    Eine Mikrofonpanne bringt Barack Obama in Erklärungsnot.
    Eine Mikrofonpanne bringt Barack Obama in Erklärungsnot.

    Das geplante Raketenabwehrsystem in Europa ist schon lange ein Streitthema zwischen Russland und dem Westen. Umso ärgerlicher muss es für US-Präsident Barack Obama sein, wenn Inhalte eines privaten Gesprächs zwischen ihm und dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew nach außen dringen. So ist es nämlich passiert - wegen einer Mikrofonpanne.

    Die Mikrofone waren nur vermeintlich ausgeschaltet

    Barack Obama hatte dem scheidenden russischen Staatschef Dmitri  Medwedew am Montag in Seoul bei vermeintlich ausgeschalteten  Mikrofonen versprochen, dass er künftig "mehr Flexibilität" in  Rüstungsfragen und Raketenabwehr in Europa an den Tag legen werde.  Erst einmal müsse er aber bei der US-Präsidentschaftswahl im  November im Amt bestätigt werden. "Das ist meine letzte Wahl. Nach meiner Wahl werde ich mehr Flexibilität haben." Obamas Äußerungen hatten für erheblichen Wirbel gesorgt. Für die Opposition ein gefundenes Fressen.

    Mikrofonpanne: Republikaner kritisieren Barack Obama

    Führende US-Republikaner kritisierten,  Barack Obama wolle den Russen Zugeständnisse bei der Raketenabwehr machen, die Amerikaner aber bis zu seiner Wiederwahl darüber im Dunkeln lassen. Sein möglicher Herausforderer Mitt Romney nannte die Äußerungen "alarmierend und beunruhigend". Es gebe keinen Spielraum bei Verhandlungen mit den Russen über dieses Thema.

    Obama wird Einknicken vor Russland vorgeworfen

    Die US-Regierung hat auf Kritik reagiert. Nachdem die US-Republikaner Obama Einknicken vor  Moskau vorwarfen, versicherte das Weiße Haus, es sei entschlossen,  trotz russischer Widerstände das geplante Raketenabwehrsystem in  Europa umzusetzen. Allerdings sei Zeit notwendig, um mit Russland  zu einer Vereinbarung zu kommen.

    Barack Obamas möglicher republikanischer Herausforderer Mitt Romney  sagte, das Volk habe das Recht zu wissen, in welchen anderen Fragen  Obama im Falle seiner Wiederwahl beabsichtige, "flexibel" zu sein.  Obamas Wahlkampfsprecher Ben LaBolt warf Romney vor, die Worte des  US-Präsidenten zu verdrehen. In Sachen Außenpolitik habe Romney  lediglich "leere Worthülsen" anzubieten, "keine konkreten Pläne zur  Verbesserung unserer Sicherheit oder Stärkung unserer Bündnisse".

    Die US-Regierung versichert, dass der von ihr vorgesehene  Raketenschild der Abwehr von Mittelstreckenraketen etwa aus dem  Iran dienen solle. Russland hegt aber massive Vorbehalte gegen den  Schild. afp/AZ

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