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Genkartoffel Amflora unter Polizeischutz

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Genkartoffel Amflora unter Polizeischutz

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    Genkartoffel Amflora unter Polizeischutz
    Genkartoffel Amflora unter Polizeischutz Foto: DPA

    Trotz Protesten von Gentechnik-Gegnern ließ die BASF Plant Science GmbH in Zepkow in Mecklenburg-Vorpommern die Sorte Amflora auspflanzen, die für die Stärke-Industrie entwickelt wurde. Die Grünen im Bundestag forderten ein Anbauverbot, Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) lehnt dies ab.

    Die EU-Kommission hatte im März nach mehr als zehnjähriger Prüfung die Amflora für den kommerziellen Anbau zugelassen. Österreich hat Anfang April einen Anbaustopp für Amflora verhängt. Die Grünen- Agrarpolitikerin Ulrike Höfken sagte in Berlin: "Deutschland wäre gut beraten, sich Österreich zum Vorbild zu nehmen und ein Anbauverbot für Amflora zu erlassen."

    Das Agrarministerium in Berlin wies die Forderung zurück. "Für uns gilt der Koalitionsvertrag", sagte ein Sprecher. Darin sei vereinbart, dass der Anbau der genveränderten Stärkekartoffel Amflora für die kommerzielle, industrielle Verwertung unterstützt wird. Die Kartoffel sei jahrelang geprüft worden, "so dass keine Sicherheitsbedenken bestehen". "Die Zulassung ist gekoppelt an Auflagen." Aigner hatte den Anbau von Genmais MON 810 des US-Konzerns Monsanto wegen unklarer Risiken verboten.

    Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hält die Kartoffel für riskant, weil sie nicht genug auf ihre Sicherheit geprüft sei. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisierte, dass die Stärkekartoffel ein Resistenz-Gen gegen Antibiotika-Medikamente enthalte. Die SPD-Bundestagsfraktion monierte, dass die EU-Kommission die Verwendung der Abfälle für Futter zugelassen habe und einen Toleranzwert von 0,9 Prozent für Lebensmittel vorsehe.

    Zum Start der Pflanzung bewachten Polizisten die drei Zufahrten zu dem Feld, auf dem die Amflora auf 15 Hektar wachsen soll. Die BASF, die sich von der neuen Knolle eine deutlich höhere Stärkeausbeute verspricht, will die Sorte auch auf 80 Hektar in Tschechien und auf 150 Hektar in Schweden kommerziell anbauen. Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) kündigte für die Konferenz der Länder-Agrarminister Ende April in Plön (Schleswig-Holstein) an, er wolle klare Anbauregeln einfordern.

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