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Gaza-Konflikt: Tote nach der Waffenruhe - Ehefrau und Tochter eines Hamas-Chefs sterben

Gaza-Konflikt

Tote nach der Waffenruhe - Ehefrau und Tochter eines Hamas-Chefs sterben

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    Nach dem Ende einer mehrtägigen Waffenruhe haben sich Israel und die radikalislamische Hamas wieder Gefechte geliefert. Nachdem schon Stunden vor Ablauf der befristeten Feuerpause in der Nacht zum Mittwoch Raketen in

    Die Hamas hat Raketen auf Tel Aviv abgefeuert

    Am Dienstagnachmittag waren Raketen in Tel Aviv und in der südisraelischen Stadt Beerscheba eingeschlagen. Die Hamas bekannte sich zu den Angriffen und sprach von 34 abgefeuerten Geschossen, die israelische Armee von rund 50.

    Der bewaffnete Arm der Hamas, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, erklärten, am Abend sei auch eine Rakete auf Jerusalem abgefeuert worden. Kurz zuvor war in der israelischen Hauptstadt Luftalarm ausgelöst worden. Nach Polizeiangaben schlug offenbar aber nur ein Geschoss außerhalb des Stadtgebiets im Westjordanland ein.

    Als Reaktion auf den Raketenbeschuss nahm Israel seine Luftangriffe auf den Gazastreifen wieder auf. Nach Armeeangaben wurden "mehr als 25 Ziele" in dem Küstengebiet bombardiert.

    Die Frau und eine Tochter von Hamas-Militärchef Deif sollen getötet worden sein

    Wie Hamas-Vize Mussa Abu Marsuk mitteilte, wurden bei einem Angriff in Gaza am Dienstagabend die Frau und eine kleine Tochter von Hamas-Militärchef Deif getötet. Die palästinensischen Rettungsdienste teilten mit, bei einem Angriff auf ein großes Wohnhaus in

    Deif ist seit 2002 Kommandeur der Essedin-al-Kassam-Brigaden und gilt in Israel mittlerweile als Staatsfeind Nummer eins. Er hat bereits mindestens fünf israelische Attentatsversuche überlebt.

    Bei einem Luftangriff in Deir al-Balah im Süden des Gazastreifens am frühen Mittwochmorgen wurden nach Angaben der Rettungsdienste sechs Menschen getötet: eine schwangere Frau, drei Kinder und zwei Männer, die alle derselben Familie angehörten.

    Israel hat sich von Gesprächen über eine dauerhafte Waffenruhe zurückgezogen

    Israel zog wegen der Raketenangriffe auch seine Delegation von den Gesprächen über eine dauerhafte Waffenruhe in Kairo ab. Mit dem Raketenbeschuss hätten die Palästinenser nicht nur die Waffenruhe gebrochen, sondern auch die Grundlage für die Verhandlungen "zerstört", sagte der Sprecher von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Mark Regev.

    Auch die palästinensische Delegation wollte die ägyptische Hauptstadt am Mittwoch verlassen, wie Chefunterhändler Assam al-Ahmed sagte. Er machte Israel für das Scheitern der mehrfach verlängerten Feuerpause verantwortlich. Er betonte allerdings, dass sich die Palästinenser noch nicht ganz aus den Verhandlungen zurückzögen. Der hochrangige Hamas-Vertreter Essat al-Rischk warnte Israel zugleich vor neuer Gewalt. Solange es für das palästinensische Volk keine Sicherheit gebe, werde es auch für Israel keine Sicherheit geben.

    Die Delegationen Israels und der Palästinenser hatten ihre indirekten Verhandlungen in Kairo am Dienstag zunächst fortgesetzt. Während über kurzfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Lage in dem Küstengebiet Einvernehmen bestand, waren langfristige Schritte zur Aufhebung der Blockade und zur Entmilitarisierung strittig. (afp)

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