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Gauck-Nachfolger: Steinmeier wird nächster Bundespräsident

Gauck-Nachfolger

Steinmeier wird nächster Bundespräsident

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    Könnte der zwölfte deutsche Bundespräsident werden: Frank-Walter Steinmeier.
    Könnte der zwölfte deutsche Bundespräsident werden: Frank-Walter Steinmeier. Foto: Maurizio Gambarini, dpa

    Der Poker ist beendet und der Sieger heißt Frank-Walter Steinmeier. Der Bundesaußenminister kandidiert im Februar für das Amt des Bundespräsidenten. Weil die Union ihren Widerstand gegen den SPD-Politiker aufgegeben hat, gilt seine Wahl als sicher. Steinmeier ist einer der beliebtesten Politiker des Landes und gilt vielen als Idealbesetzung für das Amt des Staatsoberhauptes. Dass CDU und CSU auf einen Gegenkandidaten verzichten, liegt aber vor allem daran, dass sie keinen konkurrenzfähigen Bewerber gefunden haben. Mit der Kür seines Parteifreundes gelang Sigmar Gabriel ein überraschender Erfolg. Der SPD-Chef hatte alles auf eine Karte gesetzt – und die Bundeskanzlerin überrumpelt.

    Steinmeier ist ein Mann der politischen Mitte

    Gestern Früh lenkten Angela Merkel und Horst Seehofer ein. Steinmeier sei ein Mann der politischen Mitte, geachtet in Wirtschaft und Gesellschaft, im In- und Ausland, sagte die CDU-Vorsitzende. Sie habe ihn als verlässlichen, auf Ausgleich und Lösungen ausgerichteten Politiker erlebt. Angesichts weltweiter Unruhe sei ein Bundespräsident Steinmeier ein Signal der Stabilität. Intern soll Merkel von einer „Entscheidung der Vernunft“ gesprochen haben. Auch CSU-Chef

    "Dieses Vertrauen schafft Verantwortung."

    Steinmeier zeigte sich gestern „dankbar für die große Unterstützung und Ermutigung, die von Menschen außerhalb und innerhalb der Politik gekommen ist – und das quer über die Parteien hinweg“. Der 60-Jährige fügte hinzu: „Aber dieses Vertrauen schafft Verantwortung. Darüber bin ich mir sehr bewusst.“ Kaum war der Kandidat gekürt, ging es schon um seine Nachfolge im Außenministerium. Zu einer Kabinettsumbildung wollte sich Seehofer gestern nicht äußern: Das sei „genau das Geschachere, das die Menschen nicht wollen“. Zuletzt hatte er mehrfach deutlich gemacht, dass der CSU-Chef künftig in Berlin am Kabinettstisch sitzen solle, und sogar angeboten, sein Amt als Parteivorsitzender dafür zur Verfügung zu stellen. Nun allerdings betonte er, es sei im Moment nicht die Zeit, „irgendwelche Deals zu machen“.

    Wenn es nach dem Donauwörther Landrat Stefan Rößle gegangen wäre, hätte Seehofer übrigens selbst für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren sollen. Rößle hatte, wie Teilnehmer berichten, an die Verantwortung der CSU appelliert. Seehofer lehnte das Ansinnen allerdings ab. Bei der anschließenden Abstimmung sprach sich der Parteivorstand geschlossen für die Unterstützung Steinmeiers aus. Nur der frühere Wissenschaftsminister Thomas Goppel enthielt sich. (mit dpa)

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